Liste der Nobelpreisträger für Chemie
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Der Nobelpreis für Chemie wird seit 1901 jährlich vergeben und ist derzeit (Stand Oktober 2012) mit 8 Millionen Schwedischen Kronen dotiert. Die Auswahl der Laureaten unterliegt der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Der Stifter des Preises, Alfred Nobel, verfügte in seinem Testament vom 27. November 1895, in der die Vergabe der Auszeichnung geregelt wurde, der Nobelpreis für Chemie solle demjenigen zuerkannt werden, „der die wichtigste chemische Entdeckung oder Verbesserung gemacht hat“. Der Nobelpreis wird jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, vom schwedischen König überreicht.
Seit der ersten Nobelpreis-Verleihung wurde der Preis insgesamt 163 mal verliehen. Es wurden insgesamt 162 Chemiker ausgezeichnet, darunter befanden sich 158 Männer (97,5 %) und vier Frauen (2,5 %). Als einziger erhielt Frederick Sanger zweimal den Chemienobelpreis. Von 1901 bis 2012 wurde der Preis 63 mal ungeteilt an einer Person vergeben. 23 mal wurde er zwischen zwei, 18 mal zwischen drei Personen aufgeteilt. Achtmal wurde der Preis nicht verliehen, zuletzt 1942.
Liste der Preisträger
Diese Liste enthält eine chronologische Übersicht der Träger des Nobelpreises für Chemie mit der Begründung der Nobelkomitees. Eine alphabetische Übersicht bietet die Kategorie Nobelpreisträger für Chemie.
1901–1910 ·
1911–1920 ·
1921–1930 ·
1931–1940 ·
1941–1950 ·
1951–1960
1961–1970 ·
1971–1980 ·
1981–1990 ·
1991–2000 ·
2001–2010 ·
2011–2020
1901–1910
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1901 | Jacobus Henricus van ’t Hoff (1852–1911) |
Niederlande | „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Druckes in Lösungen erworben hat“ | |
1902 | Emil Fischer (1852–1919) |
Deutsches Reich | „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch seine synthetischen Arbeiten auf dem Gebiet der Zucker- und Puringruppen erworben hat“ | |
1903 | Svante August Arrhenius (1859–1927) |
Schweden | „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch seine Theorie über die elektrolytische Dissoziation um die Entwicklung der Chemie erworben hat“ | |
1904 | Sir William Ramsay (1852–1916) |
Vereinigtes Königreich | „als Anerkennung des Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der indifferenten gasförmigen Grundstoffe Edelgase in der Luft und die Bestimmung ihres Platzes im periodischen System erworben hat“ | |
1905 | Adolf von Baeyer (1835–1917) |
Deutsches Reich | „als Anerkennung des Verdienstes, den er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine Arbeiten über die organischen Farbstoffe und die hydroaromatischen Verbindungen erworben hat“ | |
1906 | Henri Moissan (1852–1907) |
Frankreich | „als Anerkennung des großen Verdienstes, den er sich durch seine Untersuchung und Isolierung des Elements Fluor sowie durch die Einführung des nach ihm benannten elektrischen Ofens in den Dienst der Wissenschaft erworben hat“ | |
1907 | Eduard Buchner (1860–1917) |
Deutsches Reich | „für seine biochemischen Untersuchungen und die Entdeckung der zellfreien Gärung“ | |
1908 | Ernest Rutherford (1871–1937) |
Vereinigtes Königreich / Neuseeland (geboren in Nelson, Neuseeland) | „für seine Untersuchungen über den Zerfall der Elemente und die Chemie der radioaktiven Stoffe“ | |
1909 | Wilhelm Ostwald (1853–1932) |
Deutsches Reich (geboren in Riga, damals Russisches Kaiserreich) | „als Anerkennung für seine Arbeiten über die Katalyse sowie für seine grundlegenden Untersuchungen über chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten“ | |
1910 | Otto Wallach (1847–1931) |
Deutsches Reich | „als Anerkennung des Verdienstes, den er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der alicyclischen Verbindungen erworben hat“ |
1911–1920
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1911 | Marie Curie (1867–1934) |
Frankreich (geboren in Warschau, Kongresspolen) | „als Anerkennung des Verdienstes, das sie sich um die Entwicklung der Chemie erworben hat durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, durch die Charakterisierung des Radiums und dessen Isolierung in metallischem Zustand und durch ihre Untersuchungen über die Natur und die chemischen Verbindungen dieses wichtigen Elements“ | |
1912 | Victor Grignard (1871–1935) |
Frankreich | „für das von ihm aufgefundene sog. Grignard’sche Reagenz, das in den letzten Jahren in hohem Grad den Fortschritt der organischen Chemie gefördert hat“ | |
Paul Sabatier (1854–1941) |
Frankreich | „für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle zu hydrieren, wodurch der Fortschritt der organischen Chemie in den letzten Jahren in hohem Grad gefördert worden ist“ | ||
1913 | Alfred Werner (1866–1919) |
Schweiz (geboren in Mulhouse, damals Französisches Kaiserreich[2]) | „auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der anorganischen Chemie“ | |
1914 | Theodore William Richards (1868–1928) (verliehen 1915) |
Vereinigte Staaten | „als Anerkennung seiner genauen Bestimmungen des Atomgewichts von zahlreichen chemischen Elementen“ | |
1915 | Richard Martin Willstätter (1872–1942) |
Deutsches Reich | „für seine Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls“ | |
1916 | nicht verliehen[3] | |||
1917 | nicht verliehen[3] | |||
1918 | Fritz Haber (1868–1934) (verliehen 1919) |
Deutsches Reich | „für die Synthese von Ammoniak aus dessen Elementen“ (Haber-Bosch-Verfahren) | |
1919 | nicht verliehen[3] | |||
1920 | Walther Hermann Nernst (1864–1941) (verliehen 1921) |
Deutsches Reich | „als Anerkennung für seine thermochemischen Arbeiten“ |
1921–1930
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1921 | Frederick Soddy (1877–1956) (verliehen 1922) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Beiträge zur Kenntnis der Chemie der radioaktiven Stoffe und seine Untersuchungen über das Vorkommen und die Natur der Isotopen“ | Frederick Soddy |
1922 | Francis William Aston (1877–1945) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Entdeckung einer großen Zahl von Isotopen in mehreren nicht radioaktiven Elementen mit Hilfe seines Massenspektrographen sowie für seine Entdeckung des so genannten Gesetzes der Ganzzahligkeit“ | |
1923 | Fritz Pregl (1869–1930) |
Österreich | „für die von ihm entwickelte Mikroanalyse organischer Substanzen“ | |
1924 | nicht verliehen[3] | |||
1925 | Richard Adolf Zsigmondy (1865–1929) (verliehen 1926) |
Deutsches Reich (geboren in Wien, Österreich) | „für die Aufklärung der heterogenen Natur kolloidaler Lösungen sowie für die dabei angewandten Methoden, die grundlegend für die moderne Kolloidchemie sind“ | Richard Zsigmondy |
1926 | The Svedberg (1884–1971) |
Schweden | „für seine Arbeiten über disperse Systeme“ | |
1927 | Heinrich Otto Wieland (1877–1957) (verliehen 1928) |
Deutsches Reich | „für seine Forschungen über die Zusammensetzung der Gallensäure und verwandter Substanzen“ | |
1928 | Adolf Otto Reinhold Windaus (1876–1959) |
Deutsches Reich | „für seine Verdienste um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen“ | |
1929 | Arthur Harden (1865–1940) |
Vereinigtes Königreich | „für ihre Forschung über die Zuckervergärung und deren Anteil der Enzyme an diesem Vorgang“ | |
Hans Karl August Simon von Euler-Chelpin (1873–1964) |
Schweden (geboren in Augsburg, Deutsches Reich) | |||
1930 | Hans Fischer (1881–1945) |
Deutsches Reich | „für seine Arbeiten über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe und für die Synthese des Hämins“ |
1931–1940
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1931 | Carl Bosch (1874–1940) |
Deutsches Reich | „für ihre Verdienste um die Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren“ | |
Friedrich Bergius (1884–1949) |
Deutsches Reich | |||
1932 | Irving Langmuir (1881–1957) |
Vereinigte Staaten | „für seine Entdeckungen und Forschungen im Bereich der Oberflächenchemie“ | |
1933 | nicht verliehen[4] | |||
1934 | Harold C. Urey (1893–1981) |
Vereinigte Staaten | „für seine Entdeckung des schweren Wasserstoffes“ | |
1935 | Frédéric Joliot-Curie (1900–1958) |
Frankreich | „für ihre gemeinsam durchgeführten Synthesen von neuen radioaktiven Elementen“ | |
Irène Joliot-Curie (1897–1956) |
Frankreich | |||
1936 | Peter Debye (1884–1966) |
Niederlande | „für seine Beiträge zu unserer Kenntnis der Molekularstrukturen durch seine Forschungen über Dipolmomente, über die Beugung von Röntgenstrahlen und an Elektronen in Gasen“ | |
1937 | Walter Norman Haworth (1883–1950) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Forschungen über Kohlenhydrate und Vitamin C“ | |
Paul Karrer (1889–1971) |
Schweiz | „für seine Forschungen über die Carotinoide und Flavine sowie über die Vitamine A und B2“ | ||
1938 | Richard Kuhn (1900–1967) (verliehen 1939) |
Deutsches Reich (geboren in Wien, Österreich) | „für seine Arbeiten über Carotinoide und Vitamine“ | |
1939 | Adolf F. J. Butenandt (1903–1995) |
Deutsches Reich | „für seine Arbeiten über Sexualhormone“ | |
Leopold Ružička (1887–1976) |
Schweiz (geboren in Vukovar, damals Österreich-Ungarn) | „für seine Arbeiten an Polymethylenen und höheren Terpenen“ | ||
1940 | nicht verliehen[4] |
1941–1950
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1941 | nicht verliehen[4] | |||
1942 | nicht verliehen[4] | |||
1943 | George de Hevesy (1885–1966) (verliehen 1944) |
Ungarn | „für seine Arbeiten über die Anwendung der Isotope als Indikatoren bei der Erforschung chemischer Prozesse“ | |
1944 | Otto Hahn (1879–1968) (verliehen 1945) |
Deutsches Reich | „für seine Entdeckung der Kernspaltung von Atomen“ | |
1945 | Artturi Ilmari Virtanen (1895–1973) |
Finnland | „für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Agrikultur- und Nahrungsmittelchemie, insbesondere für seine Methode der Konservierung von Futtermitteln und Futterpflanzen“ | |
1946 | James Batcheller Sumner (1887–1955) |
Vereinigte Staaten | „für seine Entdeckung der Kristallisierbarkeit von Enzymen“ | |
John Howard Northrop (1891–1987) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Darstellung von Enzymen und Virus-Proteinen in reiner Form“ | ||
Wendell Meredith Stanley (1904–1971) |
Vereinigte Staaten | |||
1947 | Robert Robinson (1886–1975) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Untersuchungen über biologisch wichtige Pflanzenprodukte insbesondere Alkaloide“ | |
1948 | Arne Tiselius (1902–1971) |
Schweden | „für seine Arbeiten über die Analyse mit Hilfe von Elektrophorese und Adsorption, insbesondere für seine Entdeckungen über die komplexe Natur von Serum-Proteinen“ | |
1949 | William Francis Giauque (1895–1982) |
Vereinigte Staaten | „für seinen Beitrag zur chemischen Thermodynamik, insbesondere für seine Untersuchungen über die Eigenschaften bei extrem tiefen Temperaturen“ | |
1950 | Otto Diels (1876–1954) |
Bundesrepublik Deutschland | „für ihre Entdeckungen und die Entwicklung der Dien-Synthese“ | |
Kurt Alder (1902–1958) |
Bundesrepublik Deutschland |
1951–1960
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1951 | Edwin Mattison McMillan (1907–1991) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Entdeckungen in der Chemie der Transurane“ | |
Glenn T. Seaborg (1912–1999) |
Vereinigte Staaten | |||
1952 | Archer J. P. Martin (1910–2002) |
Vereinigtes Königreich | „für ihre Erfindung der Verteilungs-Chromatographie“ | |
Richard L. M. Synge (1914–1994) |
Vereinigtes Königreich | |||
1953 | Hermann Staudinger (1881–1965) |
Bundesrepublik Deutschland | „für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie“ | |
1954 | Linus Carl Pauling (1901–1994) |
Vereinigte Staaten | „für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und ihre Anwendung zur Aufhellung der Struktur komplexer Substanzen“ | |
1955 | Vincent du Vigneaud (1901–1978) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten der biochemisch bedeutsamen Schwefelverbindungen, besonders für die erste Synthese eines Polypeptidhormons“ | |
1956 | Cyril Norman Hinshelwood (1897–1967) |
Vereinigtes Königreich | „für ihre Forschungen über die Mechanismen chemischer Reaktionen“ | |
Nikolai Nikolajewitsch Semjonow (1896–1986) |
Sowjetunion | |||
1957 | Alexander Robertus Todd (1907–1997) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Arbeiten über Nukleotide und Co-Enzymnukleotide“ | |
1958 | Frederick Sanger (* 1918) |
Vereinigtes Königreich | „für seine Arbeiten über die Struktur der Proteine, besonders des Insulins“ | |
1959 | Jaroslav Heyrovský (1890–1967) |
Tschechoslowakei | „für seine Entdeckung und Entwicklung der polarographischen Methode der Analyse“ | |
1960 | Willard Frank Libby (1908–1980) |
Vereinigte Staaten | „für seine Methode der Anwendung von Kohlenstoff 14 zur Altersbestimmung in Archäologie, Geologie, Geophysik und anderen Zweigen der Wissenschaft“ (siehe: Radiokohlenstoffdatierung) |
1961–1970
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1961 | Melvin Calvin (1911–1997) |
Vereinigte Staaten | „für seine Forschungen über die Kohlensäure-Assimilation der Pflanzen“ | |
1962 | Max Ferdinand Perutz (1914–2002) |
Vereinigtes Königreich (geboren in Wien, Österreich) | „für ihre Studien über Strukturen der Globulinproteine“ | |
John Cowdery Kendrew (1917–1997) |
Vereinigtes Königreich | |||
1963 | Karl Ziegler (1898–1973) |
Bundesrepublik Deutschland | „für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie und der Technologie der Hochpolymeren“ (Ziegler-Natta-Verfahren) | |
Giulio Natta (1903–1979) |
Italien | |||
1964 | Dorothy Crowfoot Hodgkin (1910–1994) |
Vereinigtes Königreich | „für ihre Strukturbestimmung biologisch wichtiger Substanzen mit Röntgenstrahlen“ | |
1965 | Robert B. Woodward (1917–1979) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Naturstoffsynthesen“ | |
1966 | Robert Mulliken (1896–1986) |
Vereinigte Staaten | „für seine grundlegenden Arbeiten über die chemischen Bindungen und die Elektronenstruktur der Moleküle mit Hilfe der Orbital-Methode“ | |
1967 | Manfred Eigen (* 1927) |
Bundesrepublik Deutschland | „für ihre Untersuchungen von extrem schnellen chemischen Reaktionen, die durch Zerstörung des Gleichgewichts durch sehr kurze Energieimpulse ausgelöst werden“ | |
Ronald George Wreyford Norrish (1897–1978) |
Vereinigtes Königreich | |||
George Porter (1920–2002) |
Vereinigtes Königreich | |||
1968 | Lars Onsager (1903–1976) |
Vereinigte Staaten (geboren in Oslo, Norwegen) | „für die Entdeckung der nach ihm benannten reziproken Beziehungen, die grundlegend für die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse sind“ | |
1969 | Derek H. R. Barton (1918–1998) |
Vereinigtes Königreich | „für ihre Arbeiten in der Entwicklung des Konformationsbegriffes und dessen Anwendung in der Chemie“ | |
Odd Hassel (1897–1981) |
Norwegen | |||
1970 | Luis Federico Leloir (1906–1987) |
Argentinien | „für die Entdeckung der Zucker-Nukleotide und ihrer Funktion in der Biosynthese von Kohlenhydraten“ |
1971–1980
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1971 | Gerhard Herzberg (1904–1999) |
Kanada (geboren in Hamburg, Deutsches Reich) | „für seine Arbeiten über die Elektronenstruktur und die Geometrie bei den Molekülen, insbesondere freier Radikale“ | |
1972 | Christian B. Anfinsen (1916–1995) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten über Ribonuklease, insbesondere die Verbindung zwischen Aminosäurereihen und biologisch wirksamen Konformationen“ | |
Stanford Moore (1913–1982) |
Vereinigte Staaten | „für ihren Beitrag zum Verständnis der Verbindung zwischen chemischer Struktur und katalytischer Tätigkeit des aktiven Zentrums der Ribonuklease-Moleküle“ | Stanford Moore | |
William Howard Stein (1911–1980) |
Vereinigte Staaten | |||
1973 | Ernst Otto Fischer (1918–2007) |
Bundesrepublik Deutschland | „für ihre bahnbrechenden unabhängig voneinander geleisteten Arbeiten über die Chemie der metallorganischen so genannten Sandwich-Verbindungen“ | |
Geoffrey Wilkinson (1921–1996) |
Vereinigtes Königreich | |||
1974 | Paul Flory (1910–1985) |
Vereinigte Staaten | „für seine grundlegenden Leistungen, sowohl theoretisch als auch experimentell, in der physikalischen Chemie der Makromoleküle“ | Paul Flory |
1975 | John W. Cornforth (* 1917) |
Australien / Vereinigtes Königreich | „für seine Arbeiten über die Stereochemie von Enzym-Katalyse-Reaktionen“ | |
Vladimir Prelog (1906–1998) |
Schweiz (geboren in Sarajevo, Österreich-Ungarn) | „für seine Forschungen in der Stereochemie organischer Moleküle und Reaktionen“ | ||
1976 | William Lipscomb (1919–2011) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten über die Struktur der Borane“ | |
1977 | Ilya Prigogine (1917–2003) |
Belgien (geboren in Moskau, Russland) | „für seinen Beitrag zur irreversiblen Thermodynamik, insbesondere zur Theorie der ‚dissipativen Strukturen‘“ | |
1978 | Peter D. Mitchell (1920–1992) |
Vereinigtes Königreich | „für seinen Beitrag zum Verständnis biologischer Energieübertragung durch Entwicklung der chemiosmotischen Theorie“ | |
1979 | Herbert Charles Brown (1912–2004) |
Vereinigte Staaten (geboren in London, Vereinigtes Königreich) | „für ihre Entwicklung von Bor- beziehungsweise Phosphorverbindungen in wichtigen Reagenzien innerhalb organischer Synthesen“ | |
Georg Wittig (1897–1987) |
Bundesrepublik Deutschland | |||
1980 | Paul Berg (* 1926) |
Vereinigte Staaten | „für seine grundlegenden Arbeiten über Nukleinsäuren-Biochemie, unter besonderer Berücksichtigung von Hybrid-DNA“ | |
Walter Gilbert (* 1932) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Beiträge die Bestimmung von Basissequenzen in Nukleinsäuren betreffend“ | ||
Frederick Sanger (* 1918) |
Vereinigtes Königreich |
1981–1990
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1981 | Fukui Ken’ichi (1918–1998) |
Japan | „für ihre unabhängig voneinander entwickelten Theorien über den Verlauf chemischer Reaktionen“ | |
Roald Hoffmann (* 1937) |
Vereinigte Staaten (geboren in Złoczów, Polen, heute Ukraine) | |||
1982 | Aaron Klug (* 1926) |
Vereinigtes Königreich (geboren in Želva, Litauen) | „für die Entwicklung kristallographischer Verfahren zur Entschlüsselung biologisch wichtiger Nukleinsäure-Protein-Komplexe“ | |
1983 | Henry Taube (1915–2005) |
Vereinigte Staaten (geboren in Saskatoon, Kanada) | „für seine Arbeiten über die Reaktionsmechanismen der Elektronenübertragung, insbesondere bei Metallkomplexen“ | |
1984 | Robert Bruce Merrifield (1921–2006) |
Vereinigte Staaten | „für seine einfache und geniale Methode zur Herstellung von Peptiden und Proteinen“ (Merrifield-Synthese) | |
1985 | Herbert A. Hauptman (1917–2011) |
Vereinigte Staaten | „für ihre hervorragenden Leistungen in der Entwicklung direkter Methoden zur Bestimmung von Kristallstrukturen“ | |
Jerome Karle (* 1918) |
Vereinigte Staaten | |||
1986 | Dudley R. Herschbach (* 1932) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Mitwirkung betreffend der Dynamik chemischer Elementarprozesse“ | |
Yuan T. Lee (* 1936) |
Vereinigte Staaten (geboren in Hsinchu, Taiwan) | Yuan T. Lee | ||
John C. Polanyi (* 1929) |
Kanada | |||
1987 | Donald J. Cram (1919–2001) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Entwicklung und Verwendung von Molekülen mit strukturspezifischer Wechselwirkung von hoher Selektivität“ (Supramolekulare Chemie) | |
Jean-Marie Lehn (* 1939) |
Frankreich | |||
Charles Pedersen (1904–1989) |
Vereinigte Staaten (geboren in Busan, Korea) | |||
1988 | Johann Deisenhofer (* 1943) |
Bundesrepublik Deutschland | „für die Erforschung des Reaktionszentrums der Photosynthese bei einem Purpurbakterium“ | |
Robert Huber (* 1937) |
Bundesrepublik Deutschland | |||
Hartmut Michel (* 1948) |
Bundesrepublik Deutschland | |||
1989 | Sidney Altman (* 1939) |
Kanada / Vereinigte Staaten | „für ihre Entdeckung der chemische Prozesse beschleunigenden Eigenschaften der Ribonukleinsäure“ (Ribozyme) | |
Thomas R. Cech (* 1947) |
Vereinigte Staaten | |||
1990 | Elias James Corey Jr. (* 1928) |
Vereinigte Staaten | „für seine Formulierung wichtiger Theorien und Entwicklungen von Methoden organischer Synthese“ (Retrosynthese) |
1991–2000
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
1991 | Richard R. Ernst (* 1933) |
Schweiz | „für seine Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden Kernresonanzspektroskopie, einer Methode zur Analyse von Molekülstrukturen“ | |
1992 | Rudolph Arthur Marcus (* 1923) |
Vereinigte Staaten (geboren in Montreal, Kanada) | „für seine wichtigen Beiträge zur Theorie von Elektronentransfer-Reaktionen in chemischen Systemen“ (Marcus-Theorie) | |
1993 | Kary Mullis (* 1944) |
Vereinigte Staaten | „für seine Entwicklung der Polymerase-Kettenreaktion“ | |
Michael Smith (1932–2000) |
Kanada (geboren in Blackpool, Vereinigtes Königreich) | „für seine Entwicklung einer Methode zur Veränderung (Mutagenese) der Desoxyribonukleinsäure, auf der die Erbinformationen gespeichert sind“ | ||
1994 | George A. Olah (* 1927) |
Vereinigte Staaten (geboren in Budapest, Ungarn) | „für seine Erforschung der Carbokationen“ | |
1995 | Paul J. Crutzen (* 1933) |
Niederlande | „für ihre Arbeiten zur Chemie der Erdatmosphäre, insbesondere über Bildung und Abbau von Ozon“ | |
Mario J. Molina (* 1943) |
Vereinigte Staaten (geboren in Mexiko-Stadt, Mexiko) | Mario J. Molina | ||
Frank Sherwood Rowland (1927–2012) |
Vereinigte Staaten | |||
1996 | Robert F. Curl (* 1933) |
Vereinigte Staaten | „für die Entdeckung der Fullerene, auch Buckyballs genannt, einer neuen Form des Kohlenstoffs mit kugelförmigen Molekülen“ | |
Harold Kroto (* 1939) |
Vereinigtes Königreich | |||
Richard E. Smalley (1943–2005) |
Vereinigte Staaten | Richard E. Smalley | ||
1997 | Paul D. Boyer (* 1918) |
Vereinigte Staaten | „für die Klärung der Synthese des energiereichen Moleküls Adenosintriphosphat (ATP)“ | |
John E. Walker (* 1941) |
Vereinigtes Königreich | |||
Jens Christian Skou (* 1918) |
Dänemark | „für die Entdeckung des ionentransportierenden Enzyms Natrium-Kalium-ATPase“ | ||
1998 | Walter Kohn (* 1923) |
Vereinigte Staaten (geboren in Wien, Österreich) | „für seine Entwicklung quantenchemischer Methoden“ | |
John Anthony Pople (1925–2004) |
Vereinigtes Königreich | „für die Entwicklung von Methoden, mit denen die Eigenschaften von Molekülen und deren Zusammenwirken in chemischen Prozessen theoretisch erforscht werden können“ | ||
1999 | Ahmed Zewail (* 1946) |
Ägypten / Vereinigte Staaten | „für seine Studien des Übergangszustands chemischer Reaktionen mit Hilfe der Femtosekundenspektroskopie“ | |
2000 | Alan J. Heeger (* 1936) |
Vereinigte Staaten | „für die Entdeckung und Entwicklung von leitenden Polymeren“ | |
Alan MacDiarmid (1927–2007) |
Vereinigte Staaten / Neuseeland (geboren in Masterton, Neuseeland) | |||
Hideki Shirakawa (* 1936) |
Japan |
2001–2010
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
2001 | William S. Knowles (1917–2012) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Arbeiten über chiral katalysierende Hydrierungsreaktionen“ | |
Ryōji Noyori (* 1938) |
Japan | |||
Barry Sharpless (* 1941) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten über chiral katalysierende Oxidationsreaktionen“ (z.B. Sharpless-Epoxidierung) | ||
2002 | John B. Fenn (1917–2010) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Entwicklung von weichen Desorptions/Ionisations-Methoden für massenspektrometrische Analysen von biologischen Makromolekülen“ | |
Kōichi Tanaka (* 1959) |
Japan | |||
Kurt Wüthrich (* 1938) |
Schweiz | „für seine Entwicklung der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie zur Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösungen“ | ||
2003 | Peter Agre (* 1949) |
Vereinigte Staaten | „für die Entdeckung der Wasserkanäle in Zellmembranen“ | |
Roderick MacKinnon (* 1956) |
Vereinigte Staaten | „für seine strukturellen und mechanischen Studien von Ionenkanälen in Zellmembranen“ | Roderick MacKinnon | |
2004 | Aaron Ciechanover (* 1947) |
Israel | „für die Entdeckung des Ubiquitin-gesteuerten Proteinabbaus“ | |
Avram Hershko (* 1937) |
Israel (geboren in Karcag, Ungarn) | |||
Irwin Rose (* 1926) |
Vereinigte Staaten | |||
2005 | Yves Chauvin (* 1930) |
Frankreich | „für die Entwicklung der Metathese-Methode in der organischen Synthese“ | |
Robert Grubbs (* 1942) |
Vereinigte Staaten | |||
Richard R. Schrock (* 1945) |
Vereinigte Staaten | |||
2006 | Roger D. Kornberg (* 1947) |
Vereinigte Staaten | „für seine Arbeiten über die molekularen Grundlagen der Gentranskription in eukaryotischen Zellen“ | |
2007 | Gerhard Ertl (* 1936) |
Deutschland | „für seine Studien von chemischen Verfahren auf festen Oberflächen“ | |
2008 | Osamu Shimomura (* 1928) |
Vereinigte Staaten (geboren in Kyōto, Japan) | „für die Entdeckung und Weiterentwicklung des grün fluoreszierenden Proteins“ | |
Martin Chalfie (* 1947) |
Vereinigte Staaten | |||
Roger Tsien (* 1952) |
Vereinigte Staaten | |||
2009 | Venkatraman Ramakrishnan (* 1952) |
Vereinigtes Königreich (geboren in Chidambaram, Tamil Nadu, Indien) | „für die Studien zur Struktur und Funktion des Ribosoms“ | |
Thomas A. Steitz (* 1940) |
Vereinigte Staaten | |||
Ada Yonath (* 1939) |
Israel | |||
2010 | Richard F. Heck (* 1931) |
Vereinigte Staaten | „für Palladium-katalysierte Kreuzkupplungen in organischer Synthese“ | |
Ei-ichi Negishi (* 1935) |
Japan | |||
Akira Suzuki (* 1930) |
Japan |
2011–2020
Jahr | Person | Land[1] | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
---|---|---|---|---|
2011 | Dan Shechtman (* 1941) |
Israel | „für die Entdeckung der Quasikristalle“ | |
2012 | Robert Lefkowitz (* 1943) |
Vereinigte Staaten | „für ihre Studien zu G-Protein-gekoppelten Rezeptoren“ | |
Brian Kobilka (* 1955) |
Vereinigte Staaten |
1901–1910 ·
1911–1920 ·
1921–1930 ·
1931–1940 ·
1941–1950 ·
1951–1960
1961–1970 ·
1971–1980 ·
1981–1990 ·
1991–2000 ·
2001–2010 ·
2011–2020
Rangliste nach Ländern
Sind bei einer Person zwei Länder angegeben, so zählt dies bei beiden Ländern als halber Punkt.
Weblinks
- Offizielle Liste der Nobelpreisträger für Chemie (englisch)
- Informationen des Deutschen Historischen Museums
Einzelnachweise
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 Land nach der Angabe auf nobelprize.org. Das Land kann von der Nationalität des Laureaten abweichen.
- ↑ Die Angabe in den Nobellisten bezieht sich nicht auf den Zeitpunkt Werners Geburt, sondern auf den Zeitpunkt der Preisvergabe. Zur Zeit Werners Geburt war Mulhouse wie heute französisch.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Das Preisgeld wurde in den Fonds dieser Preiskategorie gegeben
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Das Preisgeld wurde zu einem Drittel in den Hauptfonds und zu einem Drittel in den Fonds dieser Preiskategorie gegeben.
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