Walter Kohn
- Theoretischer Chemiker
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (University of California, San Diego)
- Hochschullehrer (University of California, Santa Barbara)
- Hochschullehrer (Carnegie Mellon University)
- Nobelpreisträger für Chemie
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst
- Ehrendoktor der Technischen Universität Wien
- Ehrendoktor der Universität Wien
- Österreicher
- US-Amerikaner
- Geboren 1923
- Mann
Walter Kohn (* 9. März 1923 in Wien) ist ein US-amerikanischer Physiker österreichischer Herkunft. 1998 wurde er für seine Entwicklung der Dichtefunktionaltheorie, deren Grundlage das Hohenberg-Kohn-Theorem ist, mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet.
Leben
Kohn wuchs in Wien als Sohn jüdischer Eltern auf. Sein Vater betrieb den von Salomon Kohn gegründeten Postkartenverlag Brüder Kohn. Während seine Eltern und viele Verwandte im Holocaust umkamen, konnte er mit einem Kindertransport nach England und danach nach Kanada emigrieren und war auch auf kanadischer Seite im Zweiten Weltkrieg Soldat.
Kohn machte seinen B.A. in Mathematik und Physik an der University of Toronto 1945 und ein Jahr später seinen Master in angewandter Mathematik. Zu seinen Lehrern gehörten H. S. M. Coxeter, John Lighton Synge, Leopold Infeld und Richard Brauer. 1948 promovierte er an der Harvard University bei Julian Schwinger in theoretischer Physik (Thema war das quantenmechanische Dreikörperproblem). Er lehrte von 1950 bis 1960 an der Carnegie Mellon University, dann bis 1960 an der University of California, San Diego. Ab 1953 bis Mitte der 1960er Jahre war er regelmäßig für Bell Laboratories tätig, wo er u. a. mit William B. Shockley und Joaquin M. Luttinger z. B. über die Theorie der Störstellen in Halbleitern zusammenarbeitete.
Im Jahr 1959 veröffentlichte er seine Entdeckung zur Kohn-Anomalie, einer Divergenz bezüglich der Dispersionsrelation in Phononen. Der Beginn seiner Arbeiten zur Dichtefunktionaltheorie liegt nach Kohn in Arbeiten zur elektronischen Struktur von Legierungen 1963, wobei er in Paris mit Pierre Hohenberg zusammenarbeitete und in San Diego mit Lu J. Sham.
1979 wurde er Gründungsdirektor des Institute for Theoretical Physics in Santa Barbara, 1984 wurde er Professor an der University of California, Santa Barbara, wo er auch emeritierte. Seit 1957 ist er US-Staatsbürger.
Er stiftete dem jüdischen Privatrealgymnasium Zwi Perez Chajes Schule und dem akademischen Gymnasium in Wien den Walter-Kohn-Preis für Arbeiten im Gebiet Menschenrechte und Naturwissenschaft.
Walter Kohn ist zum zweiten Mal verheiratet und hat drei Töchter.
Preise und Auszeichnungen (Auszug)
- 1961: Oliver E. Buckley Preis in Festkörperphysik der American Physical Society
- 1977: Davisson-Germer-Preis der American Physical Society.
- 1988: National Medal of Science
- 1996: Ehrendoktor der Technische Universität Wien[1]
- 1998: Nobelpreis für Chemie
- 1999: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
- 2009: Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich[2]
- 2012: Ehrendoktor der Universität Wien[3][4]
Er ist seit 1963 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 1969 der National Academy of Sciences. Im Jahr 2011 wurde er Ehrenmitglied Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).[5]
Referenzen
- P. Hohenberg und W. Kohn: Inhomogeneous Electron Gas. In: Physical Review- Band 136, 1964, S. B864–B871
- W. Kohn und L. J. Sham: Self-Consistent Equations Including Exchange and Correlation Effects. In: Physical Review. Band 140, 1965, S. A1133–A1138
Einzelnachweise
- ↑ "Antisemitismus ist ein furchtbares Gift" auf ORF vom 4. Dezember 2012abgerufen am 5. Dezember 2012
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952
- ↑ Uni Wien ehrt drei NS-Flüchtlinge auf ORF vom 3. Dezember 2012 abgerufen am 3. Dezember 2012
- ↑ Uni:Blicke: Verleihung des Ehrendoktorats an die "Weltstars der Wissenschaft"
- ↑ Walter Kohn wird Ehrenmitglied der ÖAW
Weblinks
- Literatur von und über Walter Kohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Walter Kohn an der University of California at Santa Barbara
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1998 an Walter Kohn (englisch)
- Biographie bei der APS
Personendaten | |
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NAME | Kohn, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-US-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 9. März 1923 |
GEBURTSORT | Wien |