7. Chemische Reaktionen
Die Analyse von Stoffen
Wenn man Salpeter erhitzt, dann zersetzt er sich. Es entsteht Sauerstoff und ein fester Rückstand. Der Stoff Salpeter wurde also in einfachere Bestandteile zerlegt. Diesen Vorgang nennt man in der Chemie Analyse.
Wenn man rotes Quecksilberoxid erhitzt, so wie in Versuch 2 beschrieben, dann entstehen Quecksilber und Sauerstoff. Nun hat man das Quecksilberoxid in seine in seine Bestandteile Quecksilber und Sauerstoff zerlegt. Vorgänge, bei denen aus mehreren Stoffen neue Stoffe mit neuen Eigenschaften entstehen, werden als chemische Reaktion bezeichnet.
Die Analyse von Quecksilberoxid durch Erhitzen kann man in Form einer chemischen Reaktionsgleichung formulieren:
$\mathrm { Quecksilber + { \color{brown} {Energie}} \longrightarrow Quecksilber + Sauerstoff } $
Da man Quecksilber und Sauerstoff durch keine chemische Reaktionen in weitere Bestandteile zerlegen kann, nennt man solche Stoffe Grundstoffe oder Elemente.
Wenn ein Reinstoff aus mehreren Elementen besteht, nennt man dies eine chemische Verbindung. Heutzutage kennt man unzählige chemische Verbindungen. Mit Hilfe der Analyse kann man herausfinden, aus welchen Elementen ein unbekannter Stoff besteht. Große Bedeutung hat dies bei der Untersuchung von Naturstoffen.
Die Synthese von Stoffen
Vermischt man Elemente wie Eisenund Schwefel oder Zink und Schwefel miteinander, hat man wir noch keine chemische Verbindung, sondern lediglich ein Gemenge dieser Stoffe.
In einem Gemenge können einzelne Stoffe in beliebigen Anteilen enthalten sein und Eigenschaften wie Farbe oder Dichte hängen vom Anteil der einzelnen Bestandteile ab. Hat man viel Schwefel mit wenig Metall vermischt, dann sieht das Gemenge gelblich aus. Im umgekehrten Fall, wenn man nur wenig Schwefel mit einem Metallpulver vermischt, dann erscheint es grau. Eisen kann man aus einem Gemenge mit Schwefel mit Hilfe eines Magnets leicht wieder abtrennen, woraus folgt, dass die magnetischen Eigenschaften des Eisens im Gemenge erhalten blieben. Erhitzt man aber nun das Gemenge, so erfolgt eine chemische Reaktion (Versuche 3 und 4), bei der es zu neuen Eigenschaften des entstehenden Stoffes kommt.
In Versuch 3 haben sich die Elemente Eisen und Schwefel miteinander verbunden. Die neu entstandene chemische Verbindung nennt man Eisensulfid und hat nun ganz andere Eigenschaften als das Gemenge, was man am Verhalten gegenüber einem Magnet oder zu Säuren erkennt.
In Versuch Versuch 4 entsteht unter starker Wärmeentwicklung die Verbindung Zinksulflid. Der chemische Vorgang der Vereinigung von Stoffen zu einer chemischen Verbindung nennt man Synthese. Auch die Synthese von Eisensulfid kann man in einer Reaktionsgleichung formulieren.
$\mathrm { Eisen + Schwefel \; \longrightarrow \; Eisensulfid + { \color{brown} {Energie}} } $
Wie die Analyse ist die Synthese ein sogenannter chemischer Reaktionstyp. Eine chemische Verbindung hat andere Eigenschaften als die einzelnen Elemente, aus denen sie besteht. Die Zerlegung des Quecksilberoxids in seine Elemente ist nur ein sehr einfaches Beispiel, denn in den allermeisten Fällen, beispielsweise um aus Eisensulfid wieder Eisen und Schwefel zu erhalten, erfordert es viele schwierige Reaktionen. Um ein Gemenge wieder in seine Bestandteile zu trennen ist in der Regel um ein Vielfaches einfacher. Die Synthese von Farben, Kunststoffen, Arzneimitteln oder Düngern zählt heute zu den wichtigsten Einsatzgebieten der Chemie.