Hans Fischer (Chemiker)
- Nobelpreisträger für Chemie
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Hochschullehrer (Universität Innsbruck – Medizin)
- Hochschullehrer (Technische Universität München)
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Biochemiker
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Internist
- Burschenschafter
- Deutscher
- Geboren 1881
- Gestorben 1945
- Mann
- Ehrendoktor der Harvard University
- Mitglied der Leopoldina
Hans Fischer (* 27. Juli 1881 in Höchst am Main; † 31. März 1945 in München) war ein deutscher Chemiker und Mediziner. Für seine Arbeiten „über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe und für die Synthese des Hämins“ wurde Fischer 1930 mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt.
Biografie
Fischers Eltern waren Anna Fischer, geborene Herdegen, und der Privatdozent Dr. Eugen Fischer, ein Chemiker und Firmendirektor bei der Wiesbadener Firma Kalle & Co. Nach der Grundschule in Stuttgart besuchte Fischer das Humanistische Gymnasium in Wiesbaden, das er 1899 mit dem Abitur abschloss.
Anschließend studierte Fischer in Lausanne, München und Marburg Chemie und Medizin. In Marburg wurde er 1899 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Marburg. Das Chemiestudium schloss er 1904 mit einer Promotion ab. Es folgte bis 1908 ein Medizinstudium in München, 1908 wurde Fischer in Medizin promoviert.
Im Anschluss arbeitete Fischer in den Jahren 1908 bis 1915 an der Zweiten Medizinischen Klinik in München, gleichzeitig absolvierte er von 1910 bis 1911 einen Forschungsaufenthalt am Ersten Chemischen Institut Berlin bei Emil Fischer. 1912 habilitierte sich Fischer als Professor für Innere Medizin; 1913 wurde er Nachfolger von E. F. Weinland am Physiologischen Institut München. Dort wurde er 1915 zum außerordentlichen Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität München ernannt.
Im Jahr 1916 wurde Fischer zum Nachfolger von Adolf Windaus als Professor für Medizinische Chemie an die Universität Innsbruck berufen. Von dort folgte er 1918 einem Ruf der Universität Wien, wo er bis 1921 den Lehrstuhl für Medizinische Chemie innehatte. 1921 wurde Fischer als Nachfolger von Heinrich Wieland Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an der Technischen Hochschule München.
1935 heiratete Fischer Wiltrud Haufe.
Nachdem sein Institut und seine Arbeit durch die Einwirkungen des Zweiten Weltkrieges zerstört wurden, wählte Fischer aus Verzweiflung darüber im Frühjahr 1945 den Freitod.
Wirken
Fischers Lebenswerk galt der Chemie und Konstitutionsaufklärung der Pyrrolfarbstoffe. Er arbeitete über die Gallenfarbstoffe Urobilin, Biliverdin und Bilirubin, das er 1942 erfolgreich synthetisierte. 1928 gelang Fischer die Synthese des Farbstoffs Hämin.
Fischer nahm auch die von Richard Willstätter begonnen Forschungen über Chlorophyll wieder auf, 1940 konnte er die Struktur des Moleküls aufklären. Seine Forschungsergebnisse wurden 1960 durch Robert B. Woodwards Chlorophyllsynthese bestätigt.
Ehrungen
- 1925 erfolgte Fischers Ernennung zum Geheimen Regierungsrat.
- 1929 erhielt Fischer die Liebig-Gedenkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
- 1930 bekam er den Nobelpreis für Chemie für seine Häminsynthese.
- 1936 erhielt er für seine Forschungen die Ehrendoktorwürde der Universität Harvard.
Literatur
- Alfred Treibs: Fischer, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 187 (Digitalisat).
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1930 an Hans Fischer (englisch)
- Biografie bei der Technischen Universität München, Abteilung Chemie
- Hans-Fischer-Gesellschaft München
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Mediziner, Nobelpreisträger für Chemie |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1881 |
GEBURTSORT | Höchst am Main |
STERBEDATUM | 31. März 1945 |
STERBEORT | München |