Rubidiumcarbonat

Rubidiumcarbonat

Strukturformel
2 Rubidiumion Struktur des Carbonations
Allgemeines
Name Rubidiumcarbonat
Summenformel Rb2CO3
CAS-Nummer 584-09-8
PubChem 11431
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 230,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,55 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

837 °C[1]

Löslichkeit
  • sehr gut in Wasser (4500 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • kaum löslich in Ethanol[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319-335
P: 261-​305+351+338 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5][1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-37/39
LD50

2630 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Rubidiumcarbonat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Rubidiumverbindungen und Carbonate.

Gewinnung und Darstellung

Rubidiumcarbonat kann durch Reaktion von Ammoniumcarbonat mit Rubidiumhydroxid gewonnen werden.[6]

$ \mathrm {(NH_{4})_{2}CO_{3}+2\ RbOH\longrightarrow Rb_{2}CO_{3}+2\ NH_{3}+2\ H_{2}O} $

Eine andere Methode ist die Oxidation von Rubidiumoxalat.

$ \mathrm {2\ Rb_{2}C_{2}O_{4}+O_{2}\longrightarrow 2\ Rb_{2}CO_{3}+2\ CO_{2}} $

Bei der Verarbeitung des Minerals Lepidolith erhält man ein Gemisch aus Kaliumcarbonat, Rubidiumcarbonat und Caesiumcarbonat.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Rubidiumcarbonat ist ein weißer, geruchloser, feuchtigkeitsempfindlicher, luftempfindlicher, hygroskopischer Feststoff. Er kommt in drei Kristallmodifikationen vor, wobei bei Raumtemperatur nur die alpha-Form vorliegt. Die Raumgruppen für die Modifikationen sind P21/c (Gitterparameter a = 734,4 pm, b = 1011,6 pm, c = 587,26 pm, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle[2]), Pnma und P63/mmc. Sie entsprechen damit denen von Kalium- und Caesiumcarbonat.[7]

In 100 g absolutem Ethanol lösen sich 0,74 g Rubidiumcarbonat.[8]

Die Standardbildungsenthalpie von Rubidiumcarbonat beträgt -1150 kJ·mol−1.[9]

Chemische Eigenschaften

Rubidiumcarbonat dissoziiert oberhalb von 900 °C.[10]

$ \mathrm {Rb_{2}CO_{3}\longrightarrow Rb_{2}O+CO_{2}} $

Beim Einleiten von Kohlendioxid in die wäßrige Lösung bildet sich Rubidiumhydrogencarbonat.[11]

$ \mathrm {Rb_{2}CO_{3}+CO_{2}+H_{2}O\longrightarrow 2\ RbHCO_{3}} $

Beim Erhitzen mit Magnesium im Wasserstoffstrom bildet sich Rubidiumhydrid.[12]

$ \mathrm {Rb_{2}CO_{3}+Mg+H_{2}\ \xrightarrow {\ \Delta \ } \ 2\ RbH+MgO+CO_{2}\uparrow } $

Verwendung

Rubidiumcarbonat wird zur Herstellung von Spezialgläsern[13] und als Katalysator zur Herstellung von kurzkettigen Alkoholen aus Erdgas und zur Herstellung anderer Rubidiumverbindungen verwendet.[14]

Rubidiumcarbonat kann zur analytischen Trennung von Rubidium und Caesium verwendet werden, da es in Ethanol kaum löslich ist, Caesiumcarbonat jedoch gut löslich ist.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu CAS-Nr. 584-09-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. Juni 2010 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 684 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  3. 3,0 3,1 K. A. Hofmann: "Lehrbuch der anorganischen Chemie", 2. Auflage 1919. Verlag F. Vieweg & Sohn, S. 439. Volltext
  4. 4,0 4,1 Datenblatt Rubidium carbonate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. 1911encyclopedia.com
  7. Konformationsaufklärung anorganischer Oxoanionen des Kohlenstoffs (Dissertation Uni Stuttgart)
  8. Aterton Seidell: "Solubilities Of Organic Compounds Vol - I", S. 1432; Volltext.
  9. Fania Moriseevna Perelman: "Rubidium and Caesium", Verlag Pergamon Press 1965. S. 46. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche), doi:10.1002/ange.19660780727.
  10. Dale L. Perry, Sidney L. Phillips: Handbook of inorganic compounds. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-8671-8, S. 333 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  11. R. Abegg, F. Auerbach: "Handbuch der anorganischen Chemie". Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 435; Volltext.
  12. J. W. Mellor: "A comprehensive treatise on inorganic and theoretical chemistry", Band 2, Verlag Wiley 1962, S. 2186. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  13. Rubidium and Rubidium Compounds
  14. Rubidium carbonate (micronmetals)