Rubidiumchlorid
Kristallstruktur | ||||||||
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__ Rb+ __ Cl− | ||||||||
Kristallsystem |
kubisch | |||||||
Raumgruppe |
$ Fm{\bar {3}}m $ | |||||||
Koordinationszahlen |
Rb[6], Cl[6] | |||||||
Allgemeines | ||||||||
Name | Rubidiumchlorid | |||||||
Verhältnisformel | RbCl | |||||||
CAS-Nummer | 7791-11-9 | |||||||
Kurzbeschreibung |
farb- und geruchloser Feststoff[1] | |||||||
Eigenschaften | ||||||||
Molare Masse | 120,92 g·mol−1 | |||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||
Dichte |
2,76 g·cm−3[1] | |||||||
Schmelzpunkt | ||||||||
Siedepunkt |
1390 °C[1] | |||||||
Löslichkeit |
gut in Wasser (910 g·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
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LD50 |
4440 mg·kg−1 (Ratte)[1] | |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Rubidiumchlorid ist eine weiße, kristalline Verbindung aus den Elementen Rubidium und Chlor mit der Formel RbCl. Sie ist im Handel auch als feines Pulver erhältlich. Rubidiumchlorid kristallisiert im kubischen Natriumchlorid-Strukturtyp.
Gewinnung und Darstellung
Rubidiumchlorid kann durch Neutralisation von wässriger Rubidiumhydroxid-Lösung durch Salzsäure gewonnen werden:
- $ \mathrm {RbOH_{(aq)}+HCl_{(aq)}\longrightarrow RbCl_{(aq)}+H_{2}O} $
Eigenschaften
Löslichkeit von RbCl in verschiedenen Alkoholen[3] (angegeben in g/l bei 25 °C) | |
Methanol | 14,1 |
Ethanol | 0,78 |
n-Propanol | 0,15 |
Amylalkohol | 0,025 |
Rubidiumchlorid ist hygroskopisch. Der Schmelzpunkt liegt bei 718 °C. Die Wasserlöslichkeit nimmt mit steigender Temperatur zu.[2] Der Brechungsindex der Kristalle beträgt nD = 1.4936, der Gitterparameter a = 658,1 pm, in der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten.[4]
Die Löslichkeit in Aceton beträgt 0,0021 g/kg bei 18 °C, sowie 0,0024 g/kg bei 37 °C.[3] Die Löslichkeit in verschiedenen Alkoholen ist in der Tabelle angegeben.
Die Standardbildungsenthalpie von Rubidiumchlorid beträgt ΔfH0298 = −430,86 kJ·mol−1,[5] die Freie Standardbildungsenthalpie ΔG0298 = −405,3 kJ·mol−1.[5]
Rubidiumchlorid bildet mit verschiedenen Metallchloriden gut kristallisierende Doppelsalze.[6]
Verwendung
Rubidiumhalogenide wie Rubidiumchlorid, Rubidiumbromid und Rubidiumiodid werden therapeutisch als Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie als Antidepressivum eingesetzt.[7] 82Rb-Rubidiumchlorid wird als Tracer zur Myokardszintigrafie verwendet.[8]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt Rubidiumchlorid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ 2,0 2,1 R. Abegg, F. Auerbach, I. Koppel: "Handbuch der anorganischen Chemie", Verlag S. Hirzel, 1908, 2. Band, 1. Teil, S. 426ff. Volltext
- ↑ 3,0 3,1 Aterton Seidell: "Solubilities Of Organic Compounds Vol - I", S. 1429. Volltext
- ↑ Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 686 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ 5,0 5,1 R. E. Dickerson, H. B. Gray, H.-W. Sichting, M. Y. Darensbourg: "Prinzipien der Chemie", Verlag Walter de Gruyter 1988, ISBN 9783110099690, S. 976. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
- ↑ R. Godeffroy: "Einige neue Salze und Reactionen des Caesiums und Rubidiums" in Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1875, 8(1), S. 9-11. doi:10.1002/cber.18750080104 Volltext
- ↑ H. Erdmann: Lehrbuch der anorganischen Chemie, S. 300, 1900, Verlag F. Vieweg und Sohn
- ↑ Manfred Georg Krukemeyer, Wolfgang Wagner: Strahlenmedizin: Ein Leitfaden für den Praktiker. Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-018090-1, S. 133; eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.