Strontiumoxid

Strontiumoxid

Kristallstruktur
Struktur von Strontiumoxid
__ Sr2+ __ O2-
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

$ Fm{\bar {3}}m $

Koordinationszahlen

Sr[6], O[6]

Allgemeines
Name Strontiumoxid
Andere Namen

Ätzstrontian

Verhältnisformel SrO
CAS-Nummer 1314-11-0
Kurzbeschreibung

grau-weißes Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 103,62 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,0 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

2460 °C[1]

Siedepunkt

3200 °C[1]

Dampfdruck

1,3 hPa bei 2068 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 260-​301+330+331-​303+361+353-​305+351+338-​405-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 34
S: 26-36/37/39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Strontiumoxid ist das Oxid des Erdalkalimetalls Strontium. Es ist ein grau-weißes Pulver, das durch Oxidation des sehr reaktionsfähigen Strontiums entsteht.

Gewinnung und Darstellung

Strontiumoxid lässt sich aus Strontiumcarbonat, das sich in der Natur als Mineral Strontianit findet, gewinnen. Bei 1268 °C unter normalem Luftdruck reagiert Strontiumcarbonat zu Strontiumoxid und Kohlenstoffdioxid:

$ \mathrm {SrCO_{3}\ _{\overrightarrow {1268\,^{\circ }\mathrm {C} }}\ SrO+CO_{2}\uparrow } $

Eigenschaften

Strontiumoxid kristallisiert in der Natriumchlorid-Struktur. Bei hohen Drücken von >36 GPa wird eine Phasenumwandlung zu einer Caesiumchlorid-Struktur beobachtet. Dies geht mit einer Volumenverkleinerung von 13 % einher, die Dichte des Kristalls steigt auf über 7,1 g/cm3[2]

Mit Wasser reagiert Strontiumoxid unter Wärmeentwicklung zu Strontiumhydroxid:

$ \mathrm {SrO+H_{2}O\rightarrow Sr(OH)_{2}} $

Mit Hilfe von Aluminiumgrieß lässt sich Strontiumoxid zu Strontium reduzieren (Aluminothermie):

$ \mathrm {3\,SrO+2\,Al\rightarrow Al_{2}O_{3}+3\,Sr} $

Verwendung

Strontiumoxid wird in der Glasindustrie zur Herstellung von Spezialgläsern verwendet, so wird etwa das Oxid dem Glas von Bildschirmröhren zur Strahlungsminderung beigemengt. Früher wurde Strontiumoxid bei der Herstellung von Rübenzucker eingesetzt (Strontianverfahren).[4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu CAS-Nr. 1314-11-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Yosiko Sato, Raymond Jeanloz: Phase Transition in SrO. In: Journal of Geophysical Research. 86, 1981, S. 11773–11778, doi:10.1029/JB086iB12p11773.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. H. Ost: Lehrbuch der Technischen Chemie, Verlag von Robert Oppenheim, Berlin, 1890, S. 369ff.