Berylliumoxid

Berylliumoxid

Kristallstruktur
Struktur von Berylliumoxid
__ Be2+ __ O2−
Allgemeines
Name Berylliumoxid
Andere Namen

Beryllerde

Verhältnisformel BeO
CAS-Nummer 1304-56-9
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 25,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

2575 °C[1]

Siedepunkt

ca. 3900 °C[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i-330-301-372-319-335-315-317
P: 201-​260-​280-​284-​301+310-​305+351+338Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Sehr giftig
Sehr giftig
(T+)
R- und S-Sätze R: 49-25-26-36/37/38-43-48/23-51/53
S: 53-45-61
MAK

nicht festgelegt, da cancerogen[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Berylliumoxid (BeO, auch: Beryllerde) ist das Metalloxid des chemischen Elements Beryllium und ein hochgiftiger Stoff, der unter anderem als keramisches Material eingesetzt wird.

Da Berylliumoxid-Keramik mit 300W/mK bei Raumtemperatur extrem gut Wärme leitet und dazu elektrisch gut isoliert [5], wird sie unter anderem in Thermoelement-Schutzrohren, Schmelztiegeln, Zündkerzen, in der Elektronik als Wärmesenke für Halbleiterbauelemente und in der Reaktortechnik verwendet. Als stöchiometrisch zusammen mit Aluminiumoxid gezüchteter und mit Chrom dotierter Einkristall wird Berylliumoxid unter dem Namen Alexandrit als Laserkristall in der Medizin verwendet, welcher bei einer Wellenlänge von 755 nm emittiert[6].

Aufgrund seiner Toxizität ist die Anwendung eingeschränkt. Die Verarbeitung des Materials wird wegen der Giftigkeit seit 30 Jahren streng kontrolliert, Berylliumoxid enthaltende Bauteile müssen gekennzeichnet sein. In vielen Bereichen wird es durch das ungiftige Bornitrid oder Aluminiumnitrid ersetzt, welches ebenfalls gut Wärme leitet und elektrisch isolierend wirkt.

Kommerziell wird Berylliumoxid seit über 50 Jahren hergestellt. Es hat neben den oben genannten Eigenschaften eine sehr hohe Härte und ist bei relativ geringer Dichte sehr durchschlagsfest.

Berylliumoxid wird besonders gut durch konzentrierte Säuren angegriffen. Es bildet, im Gegensatz zu anderen Erdalkalimetalloxiden, aufgrund der geringen Größe des Ions, eine Wurtzit-Struktur.

Vorkommen

Berylliumoxid kommt auch natürlich als Mineral vor und heißt dann Bromellit. Es wird in Långban/Schweden gefunden.[7]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt Berylliumoxid bei AlfaAesar, abgerufen am 18. Januar 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 1304-56-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu CAS-Nr. 1304-56-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. März 2011 (JavaScript erforderlich).
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. http://www.nordson.com/de-de/divisions/dage/products/materials/MaterionCeramic/Documents/CC-001%20BeO%20Ceramics%20Thermal%20Management%20Solutions.pdf
  6. Peter Horvath, Dirk Meyer-Rogge, Ellen Maushagen: Hypertrichose - Photoepilation mit dem Alexandrit-Laser. (PDF)
  7. Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie, BERYLLIUM, System Nummer 26, Achte Auflage, Verlag Chemie GmbH Berlin 1930.