Reaktortechnik
Die Reaktortechnik ist die Lehre der Konstruktion von Kernspaltungsreaktoren, sowohl im zivilen, als auch im militärischen Bereich. Sie ist im klassischen Sinne eine Ingenieursdisziplin, wenngleich sie der wissenschaftlichen Behandlung der technisch genutzten Kernspaltung, der Reaktorphysik, eng verwandt ist.
Diese ist nicht zu verwechseln mit der Kernphysik, die sich mit Aufbau und Wechselwirkungen der Atomkerne befasst, oder gar mit der Atomphysik, die sich im Wesentlichen mit Beschreibungen der Atomhülle und deren Wechselwirkung mit dem Atomkern beschäftigt.
Das zentrale Modell der in der Praxis genutzten Reaktortechnik ist das Zweigruppenmodell des Punktreaktors, das die räumliche Divergenz der Reaktionsprozesse zugunsten einer mathematisch einfacher handhabbaren Beschreibung ignoriert, aber die Wirkungsspektren der Spaltprozesse zumindest in Bezug auf die Unterscheidung zwischen thermischen und schnellen Neutronen berücksichtigt, womit die Moderation der Neutronen wenigstens in vereinfachter Form erfasst ist.
Für die korrekte Auslegung eines Leistungsreaktors ist aber eine Kombination aus exakteren, in der Regel numerischen mathematischen Modellen unerlässlich.
Lehranstalten
- Lehrstuhl für Reaktortechnik RWTH Aachen: Professor Rudolf Schulten (1964 - 1989), Professor Kurt Kugeler (1989 - 2005)
- Lehrstuhl für Reaktorsicherheit und -technik RWTH Aachen: Professor Hans-Josef Allelein (2005 bis heute)