Fenipentol

Fenipentol

Strukturformel
Strukturformel von Fenipentol
Allgemeines
Freiname Fenipentol
Andere Namen
  • (RS)-1-Phenylpentan-1-ol (IUPAC)
  • (±)-1-Phenyl-1-hydroxy-n-pentan
  • (RS)-Phenylbutylcarbinol
  • (±)-α-Butylbenzylalkohol
Summenformel C11H16O
CAS-Nummer 583-03-9
PubChem 3338
ATC-Code

A05AX07

Kurzbeschreibung

farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit [1]

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Choleretikum

Verschreibungspflichtig: nein
Eigenschaften
Molare Masse 164,24 g·mol−1
Löslichkeit

mischbar mit organischen Flüssigkeiten, praktisch nicht mischbar mit Wasser [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 319-400
P: 273-​305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][2]

N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 50/53
S: 60-61
LD50
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Fenipentol ist ein Arzneistoff, der die Gallesekretion anregt und daher zur Gruppe der Choleretika gehört. Der Arzneistoff besitzt ein Stereozentrum, ist also chiral und liegt als Racemat [1:1-Gemisch des (R)-Isomeren und des (S)-Isomeren] vor.

Er wurde synthetisch aus einem gallenwirksamen Inhaltsstoff der Kurkuma-Pflanze (Curcuma domestica), dem p-Tolylmethylcarbinol [1-(4-Methylphenyl)ethanol)( IUPAC)] abgeleitet. Seine Toxizität ist geringer als die der Muttersubstanz.

Struktur von p-Tolylmethylcarbinol

Synthese

Ein möglicher Syntheseweg geht von Styrolepoxid aus. Styrolepoxid reagiert in Gegenwart von Natriumethanolat mit dem Ethylether des Acetylacetons zu α-Aceto-γ-phenyl-γ-butyrolacton, welches mit saurer Ethanollösung zu 5-Hydroxy-5-phenyl-pentanon weiterreagiert. Durch Erhitzen unter Rückfluss mit Hydrazin und Salzsäure entsteht das Fenipentol.[5]

Synthese von Fenipentol

Literatur

  • Hermann J. Roth u. Helmut Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York 1988. S. 598–599.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 679, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt 1-PHENYL-1-PENTANOL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 31. März 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. 4,0 4,1 Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000) 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, S. 842-843, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  5. Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 4, Von Franz von Bruchhausen,Siegfried Ebel, S. 500

Handelsnamen

Febichol (D, außer Handel)

Weblinks

Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!