Natriumethanolat

Natriumethanolat

Strukturformel
Ethanolation
Allgemeines
Name Natriumethanolat
Andere Namen
  • Natriumethylat
  • Natriumethoxid
Summenformel C2H5NaO
CAS-Nummer 141-52-6
PubChem 2723922
Kurzbeschreibung

farbloses bis gelbliches hygroskopisches Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 68,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

260 °C (unter Sauerstoffausschluss) [1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 251-314
EUH: 014
P: 280-​260-​301+330+331-​305+351+338-​309-​310-​370+378Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Leichtentzündlich Ätzend
Leicht-
entzündlich
Ätzend
(F) (C)
R- und S-Sätze R: 11-14-34
S: (1/2)-8-16-26-43-45
LD50

598 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Natriumethanolat ist ein weißlich bis gelbliches amorphes, hygroskopisches Pulver mit der Summenformel C2H5ONa aus der Gruppe der Alkoholate.

Gewinnung und Darstellung

Natriumethanolat entsteht als Alkoholat bei der Reaktion von Ethanol mit Natrium:

$ \mathrm {2\ CH_{3}CH_{2}OH+2\ Na\longrightarrow 2\ CH_{3}CH_{2}ONa+H_{2}} $
Ethanol und Natrium reagieren zu Natriumethanolat und Wasserstoff.

Eigenschaften

Mit Wasser reagiert das Natriumethanolat heftig, wobei Natronlauge und Ethanol gebildet werden:

$ \mathrm {CH_{3}CH_{2}ONa+H_{2}O\longrightarrow CH_{3}CH_{2}OH+NaOH(aq)} $

Auch mit Säuren und einigen Metallen kommt es zu heftigen Reaktionen. Bei der Reaktion mit Säuren wird das Ethanolation zum Ethanol protoniert und das Natriumsalz gebildet. Hierbei reicht sogar Wasser als Säure aus.

Bei 30–50 Grad Celsius entzündet sich Natriumethanolat an Luft von selbst.

Verwendung

Natriumethanolat wird für die Synthese zahlreicher chemischer Verbindungen verwendet (z. B. als Katalysator bei einer Michael-Addition oder als Reaktionsedukt zur Bildung eines Ethylethers nach der Williamson-Ethersynthese.) Mit Carbonsäurechloriden bilden sich Ester. Sie wird weiterhin zur Herstellung von Metalloxid-Partikeln, Keramiken, Siloxanen und Phosphaten verwendet.[1]

Sicherheitshinweise

Durch die mit Wasser, auf feuchter Haut oder Schleimhäuten entstehende Natronlauge wirkt das Produkt stark ätzend. Besondere Gefährdung besteht für die Augen (Hornhautschäden) und den Respirationstrakt bei Staubbildung. Die bei der Zersetzung größerer Mengen entstehenden Alkoholdämpfe haben betäubende Wirkung und reizen die Augen, die Nasen- und Rachenschleimhäute.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu CAS-Nr. 141-52-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Juni 2008 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 141-52-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.