Nickel(II)-hydroxid
Kristallstruktur | ||||||||||||||||||||
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__ Ni2+ __ OH− | ||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Nickel(II)-hydroxid | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
Nickeldihydroxid | |||||||||||||||||||
Verhältnisformel | Ni(OH)2 | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 12054-48-7 | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
apfelgrünes Pulver[1] | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 92,71 g·mol−1 | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||
Dichte |
4,15 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser[1] | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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LD50 |
1515 mg·kg−1 (oral, Ratte)[5] | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Nickel(II)-hydroxid ist eine chemische Verbindung des Metalls Nickel, die zur Gruppe der Hydroxide gehört.
Vorkommen
Natürlich kommt Nickel(II)-hydroxid in Form des sehr seltenen Minerals Theophrastit vor.[6]
Gewinnung und Darstellung
Nickel(II)-hydroxid entsteht beim Nachweis von Nickel-Ionen aus Nickelsalzlösungen mit Natronlauge als Ausfällung mit deutlicher Grünfärbung:
- $ \mathrm {Ni^{2+}+2\ NaOH\longrightarrow Ni(OH)_{2}\downarrow +2\ Na^{+}} $
- Nickel(II)-Ionen aus Nickelsalzlösungen (wie z.B. in Wasser aufgelöstes Nickel(II)-chlorid) reagieren mit Natronlauge zu grünem, wasserunlöslichem Nickel(II)-hydroxid und Natrium-Ionen.
Bei Überschuss von Ammoniak löst sich das Nickel(II)-hydroxid unter Blaufärbung als Hexammin-Komplex wieder auf:
- $ \mathrm {Ni(OH)_{2}+6\ NH_{3}\longrightarrow [Ni(NH_{3})_{6}]^{2+}+2\ OH^{-}} $
- Nickel(II)-Ionen reagieren bei Überschuss von Ammoniak zu blauen, wasserlöslichen Hexaaminnickel(II)-Ionen und Hydroxid-Ionen.
Chemische Eigenschaften
Durch Zugabe von starken Oxidationsmitteln wie Chlor oder Brom, jedoch nicht mit Wasserstoffperoxid, geht Nickel(II)-hydroxid in das schwarze Nickel(IV)-oxid über:
- $ \mathrm {Ni(OH)_{2}+Br_{2}\longrightarrow NiO_{2}\downarrow +2\ HBr} $
- Grünes Nickel(II)-hydroxid reagiert mit Brom zu schwarzem, wasserunlöslichem Nickel(IV)-oxid und Bromwasserstoff.
Durch elektrolytische Oxidation entsteht aus Nickel(II)-hydroxid Nickel(III)-oxid bzw. Nickel(III)-oxidhydroxid. Dieser reversible Vorgang ist für den Nickel-Cadmium-Akkumulator und Nickel-Eisen-Akkumulator von Bedeutung.
- $ \mathrm {2\ Ni(OH)_{2}+2\ OH^{-}\rightleftarrows 2\ NiO(OH)+2\ H_{2}O+2\ e^{-}} $
Verwendung
Nickel(II)-hydroxid wird zum Galvanisieren, als Hauptbestandteil für Platten alkalischer Akkumulatoren (siehe Nickel-Eisen-Akku, Nickel-Cadmium-Akkumulator, Nickel-Wasserstoff-Akkumulator und Nickel-Metallhydrid-Akkumulator) und zum Herstellen von Nickelkatalysatoren verwendet[7].
Sicherheitshinweise
Wie viele Nickelverbindungen wird Nickel(II)-hydroxid als krebserzeugend (Kategorie 3) eingestuft[8]. Zusätzlich wirkt Nickel(II)-hydroxid sensibilisierend.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 12054-48-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 16. August 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 12054-48-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Nickel(II) hydroxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Datenblatt Nickel(II) hydroxide bei Fisher Scientific, abgerufen am 14. Juli 2012.
- ↑ Mineralienatlas.de: Theophrastit
- ↑ Schweizerische Eidgenossenschaft: Erzeugnisse der chemischen Industrie oder verwandter Industrien
- ↑ FH Nürnberg: MAK-Liste