Cobalt(II)-acetat
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- Umweltgefährlicher Stoff
- Cobaltverbindung
- Acetat
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Cobalt(II)-acetat | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C4H6CoO4 | ||||||||||||||||||
CAS-Nummer |
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PubChem | 6277 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 177,02 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
140 °C[1] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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LD50 |
503 mg·kg−1 (oral Ratte)[1] | ||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Cobalt(II)-acetat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cobaltverbindungen und Acetate.
Gewinnung und Darstellung
Die Herstellung von Cobalt(II)-acetat-tetrahydrat durch Reaktion von Cobalt(II)-oxid mit Essigsäure wurde erstmals 1777 erwähnt:[5]
- $ \mathrm {CoO+2\ C_{2}H_{4}O_{2}\longrightarrow Co(C_{2}H_{3}O_{2})_{2}+H_{2}O} $
Der Kristallwassergehalt wurde erstmals 1878 von H. Stallo bestimmt.[6] Die heute übliche Darstellungsmethode des Tetrahydrats ist die Reaktion von Cobalt(II)-carbonat mit Essigsäure.[7]
- $ \mathrm {CoCO_{3}+2\ C_{2}H_{4}O_{2}\longrightarrow Co(C_{2}H_{3}O_{2})_{2}+H_{2}O+CO_{2}\uparrow } $
Wasserfreies Kobaltacetat kann durch Reaktion von Cobalt(II)-nitrat mit Essigsäureanhydrid hergestellt werden.[2]
Eigenschaften
Das Tetrahydrat kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c mit den Gitterparametern a = 477,4 pm, b = 1184,3 pm, c = 829,0 pm und β = 93,14°.[7][8] In der Elementarzelle befinden sich zwei Formeleinheiten.[9] Die Kristalle sind isomorph zum Nickel(II)-acetat.[9]
Es existiert weiters auch ein basisches Cobalt(II)-acetat mit der Zusammensetzung Co5(OH)2(CH3COO)8. Es kristallisiert als Dihydrat und entsteht bei der Zersetzung von Cobalt(III)-acetylacetonat.[7][10]
Mit Ammoniumchromat bildet Cobalt(II)-acetat ein Doppelsalz der Zusammensetzung (NH4)2Co(CrO4)2·6H2O, das in braungelben Prismen kristallisiert.[11]
Beim Erhitzen gibt Cobalt(II)-acetat-Tetrahydrat zunächst sein Kristallwasser ab. Die Dehydratisierung ist bei 150 °C abgeschlossen[12] und läuft in zwei Stufen ab – es bildet sich intermediär ein Hemihydrat Co(CH3COO)2 · 0.5 H2O.[13] Beim weiteren Erhitzen der wasserfreien Verbindung entsteht ein basisches Acetat mit der stöchiometrischen Zusammensetzung Co(OH)(CH3COO).[13][14] Als Endprodukt der Zersetzung entsteht in Wasserstoffatmosphäre elementares Cobalt, in Stickstoffatmosphäre Cobalt(II)-oxid und an der Luft Cobalt(II,III)-oxid Co3O4.[14]
Verwendung
Cobalt(II)-acetat wird als Bleich- und Trockenmittel für Lacke und Firnisse und als Katalysator bei der Herstellung von Adipinsäure verwendet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu CAS-Nr. 71-48-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. November 2010 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 E. Späth: „Über die Einwirkung von Essigsäureanhydrid auf Nitrate“, in: Monatshefte für Chemie, 1912, 33 (3), S. 235–251; doi:10.1007/BF01519254; Volltext.
- ↑ 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 71-48-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ C. F. Wenzel: Lehre von der Verwandtschaft der Körper, Verlag Gerlach 1777, S. 194 (Volltext in der Google Buchsuche).
- ↑ F. W. Clarke: „Einige Bestimmungen specifischer Gewichte“, in: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 1878, 11 (2), S. 1504–1507; doi:10.1002/cber.18780110261; Volltext bei gallica.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 J. Matthes: Kristalline Cobalt(II)-carboxylate aus der Gasphase, Universität Bonn, Dissertation 2009, S. 7–8; Volltext.
- ↑ A. N. Sobolev, E. B. Miminoshvili, K. E. Miminoshvili, T. N. Sakvarelidze: „Cobalt diacetate tetrahydrate“, in: Acta Cryst., 2003, E59 (10), m836–m837; doi:10.1107/S1600536803019093.
- ↑ 9,0 9,1 J. N. Van Niekerk, F. R. L. Schoening: „The crystal structures of nickel acetate, Ni(CH3COO)2·4H2O, and cobalt acetate, Co(CH3COO)2·4H2O“, in: Acta Crystallographica, 1953, 6 (7), S. 609–612; doi:10.1107/S0365110X5300171X.
- ↑ R. Kuhlman, G. L. Schimek, J. W. Kolis: „An Extended Solid from the Solvothermal Decomposition of Co(Acac)3: Structure and Characterization of Co5(OH)2(O2CCH3)8·2H2O“, in: Inorg. Chem., 1999, 38 (1), S. 194–196; doi:10.1021/ic9802855.
- ↑ R. Abegg, F. Auerbach: Handbuch der anorganischen Chemie, Bd. 4, S. Hirzel Verlag, 1921, S. 400; Volltext.
- ↑ R. W. Grimes, A. N. Fitch: „Thermal decomposition of cobalt(II) acetate tetrahydrate studied with time-resolved neutron diffraction and thermogravimetric analysis“, in: Journal of Materials Chemistry, 1991, 1, S. 461–468; doi:10.1039/JM9910100461.
- ↑ 13,0 13,1 T. Wanjun, C. Donghua: „Mechanism of thermal decomposition of cobalt acetate tetrahydrate“, in: Chemical Papers, 2007, 61 (4), S. 329–332; doi:10.2478/s11696-007-0042-3.
- ↑ 14,0 14,1 M. A. Mohamed, S. A. Halawy, M. M. Ebrahim: „The non-isothermal decomposition of cobalt acetate tetrahydrate. A kinetic and thermodynamic study“, in: Journal of Thermal Analysis and Calorimetry, 1994, 41, S. 387–404; doi:10.1007/BF02549322.