Cobalt(II)-chlorid
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Krebserzeugender Stoff
- Stoff mit reproduktionstoxischer Wirkung
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Cobaltverbindung
- Chlorid
Kristallstruktur | ||||||||||||||||||||
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__ Co2+ __ Cl− | ||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Cobalt(II)-chlorid | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
Cobaltdichlorid | |||||||||||||||||||
Verhältnisformel | CoCl2 | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 7646-79-9 (wasserfrei) 7791-13-1 (Hexahydrat) | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
blauer kristalliner Feststoff (wasserfrei), als Hexahydrat rot-violetter Feststoff [1] | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 129,84 g·mol−1 (wasserfrei) | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||
Dichte |
3,356 g·cm−3 [1] | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
735 °C [1] | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
1049 °C [1] | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
leicht löslich in Wasser: 529 g·l−1 (20 °C)[1] und Alkohol | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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MAK |
nicht festgelegt, da krebserregend[1] | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Cobalt(II)-chlorid ist eine chemische Verbindung von Cobalt und Chlor. Es ist ein im wasserfreien Zustand blaues, als Hexahydrat rosafarbenes Salz.
Gewinnung und Darstellung
Cobalt(II)-chlorid lässt sich aus den Elementen oder durch Erhitzen des Hexahydrates gewinnen. Letzteres kann wiederum durch Reaktion von Cobalt(II)-hydroxid oder Cobalt(II)-carbonat mit Salzsäure gewonnen werden.
- $ \mathrm {CoCO_{3}+2\ HCl\longrightarrow CoCl_{2}+H_{2}O+CO_{2}} $
Eigenschaften
Wasserfreies Cobalt(II)-chlorid ist sehr hygroskopisch und nimmt leicht Wasser auf. Dabei ändert es sehr charakteristisch seine Farbe von blau nach rosa. Der entgegengesetzte Farbwechsel von rosa auf blau ist ebenfalls möglich, indem man das Hexahydrat auf Temperaturen oberhalb 35 °C erhitzt.[4]
- $ \mathrm {CoCl_{2}+6\ H_{2}O\longrightarrow CoCl_{2}\cdot 6\ H_{2}O} $
Verwendung
Wegen des typischen Farbwechsels diente es als Feuchtigkeits-Indikator in Trockenmitteln wie etwa Silica-Gel. Mit Hilfe von Cobalt(II)-chlorid lässt sich Wasser auch in anderen Lösungen nachweisen.
Auch wird es als so genannte Geheimtinte benutzt, da es als Hexahydrat in wässriger Lösung auf dem Papier kaum sichtbar ist, wenn es aber erhitzt wird (z. B. über einer Kerze), tritt tiefblaue Schrift hervor.
Des Weiteren kann es als Zusatz zum Elektrolyten (Schwefelsäure) in Blei-Säure-Akkumulatoren genutzt werden, um die Batterielebensdauer und Leistung zu erhöhen.
Sicherheitshinweise
Cobalt(II)-chlorid gilt als krebserzeugend sowie fruchtschädigend und ist möglicherweise erbgutverändernd. Der Stoff wurde am 28. Oktober 2008 in die Kanditatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe 'Substance of very high concern (SVHC)' aufgenommen. Der Eintrag wurde am 20. Juni 2011 um die fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften ergänzt.[5]
Cobalt(II)-chlorid fördert die Produktion roter Blutzellen (Erythrocyten). Es besteht daher Sorge, dass Cobalt(II)-chlorid im Sport als Dopingsubstanz missbraucht wird. [6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Cobalt(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9.10.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 7646-79-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, Berlin 2007 S. 1685. ISBN 978-3-11-017770-1.
- ↑ Helpdesk der Bundesbehörden, Abgerufen am 1. Februar 2012
- ↑ W. Jelkmann: The disparate roles of cobalt in erythropoiesis, and doping relevance. Open Journal of Hematology, 2012, 3-6. http://rossscience.org/ojhmt/2075-907X-3-6.php
Cobalt(II)-Verbindungen: Cobalt(II)-fluorid | Cobalt(II)-chlorid | Cobaltbromid | Cobaltiodid
Andere Cobaltverbindungen: Cobalt(III)-chlorid | Cobalt(III)-fluorid | Cobalt(IV)-fluorid