Tellursäure

Tellursäure

Strukturformel
Struktur von Tellursäure
Allgemeines
Name Tellursäure
Andere Namen

Orthotellursäure

Summenformel H6O6Te
CAS-Nummer 7803-68-1
PubChem 62686
Kurzbeschreibung

farbloses Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 229,66 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,16 g·cm−3 [2]

Schmelzpunkt

136 °C[3]

pKs-Wert

7,70 (pKs1); 10,95 (pKs2)[4]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (100 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 332
P: keine P-Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5][1]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 20
S: 22-36/37/39-38
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Tellursäure ist eine sehr schwache Säure des Tellurs. Die geringe Acidität ist auf die Struktur zurückzuführen - Die negative Ladung im Anion kann nicht delokalisiert werden. Tellur hat in der Verbindung die Oxidationsstufe VI.

Tellursäure ist oktaedrisch aufgebaut und wird daher auch Orthotellursäure genannt. Sie bildet farblose und wasserlösliche Kristalle. Da bereits die 1. Dissoziationsstufe von Tellursäure sehr klein ist und die letzte (6.) demnach verschwindend klein, existieren die meisten Tellurate (Salze) nur als Hydrogentellurate, jedoch existiert Silbertellurat, Ag6TeO6. Das Anhydrid der Tellursäure, Tellurtrioxid (TeO3), ist ein gelbes Kristallpulver. Tellursäure und (wasserlösliche) Tellurate sind giftig und wirken sehr stark oxidierend.[4]

Herstellung

Tellursäure enthält man aus feinverteiltem Tellur und wäßriger Chlorsäure-Lösung, durch Oxidation von Tellurdioxid mit Kaliumpermanganat in Salpetersäure, durch Oxidation von Tellur oder Tellurdioxid mit Wasserstoffperoxid oder durch Oxidation von Tellur mit Salpetersäure und Chromtrioxid.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Datenblatt Telluric acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
  2. D'Ans-Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 4. Auflage, Band 2, Springer Verlag 1982, ISBN 3-540-12263-X.
  3. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  4. 4,0 4,1 Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. de Gruyter, ISBN 3110126419, S. 634.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 451-3.