Salicylaldehyd
Strukturformel | |||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Salicylaldehyd | ||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C7H6O2 | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 90-02-8 | ||||||||||||||
PubChem | 6998 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit bittermandelartigem Geruch und brennendem Geschmack[1] | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 122,13 g·mol−1 | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||||||||||
Dichte | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||
Siedepunkt |
197 °C[2] | ||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||
pKs-Wert |
6,79[4] | ||||||||||||||
Löslichkeit |
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Brechungsindex |
1,5734[1] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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LD50 | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Salicylaldehyd ist eine natürlich in einigen Pflanzen und Insekten vorkommende chemische Verbindung, die heute vielfach als Duftstoff und in der pharmazeutischen und chemischen Industrie Verwendung findet. Es leitet sich sowohl vom Benzaldehyd als auch vom Phenol ab. Die Struktur besteht aus einem Benzolring mit angefügter Aldehyd- (–CHO) und Hydroxygruppe (–OH) als Substituenten. Salicylaldehyd gehört zur Gruppe der Hydroxybenzaldehyde.
Geschichte
Ungefähr um 1838 gelang es dem Schweizer Apotheker und Pharmazeuten Johann Pagenstecher, aus den Blüten von Mädesüß Salicylaldehyd zu gewinnen.
Vorkommen
Insekten (Blattkäfer) produzieren diese Verbindung in speziellen Drüsen gegen Fraßfeinde aus dem Salicin ihrer Wirtspflanzen. Es kommt weiterhin in der Sumpf-Spierstaude oder Mädesüß (Filipendula ulmaria, früher: Spiraea ulmaria) vor.
Gewinnung und Darstellung
Früher wurde Salicylaldehyd durch die Reimer-Tiemann-Reaktion (1876, frühe Carbenchemie) gewonnen.[6] Dabei werden Chloroform, Kaliumhydroxid und Phenol als Ausgangsstoffe benutzt. Heute wird als Verbesserung eine Phasentransferkatalyse verwendet.
Eigenschaften
Salicylaldehyd besitzt gegenüber dem Phenol (9,99[4]) einen deutlich niedrigeren pKs-Werte von 6,79; die elektronenziehende Aldehydgruppe (−M-Effekt) erhöht die Acidität; die phenolische OH-Bindung wird zunehmend polarisiert.
Verwendung
Salicylaldehyd dient als Zwischenprodukt in der Farbstoff- und Arzneimittelindustrie sowie in 10%iger alkoholischer Lösung zum Nachweis von Ketonen (z. B. Aceton im Harn) und von Fuselölen im Alkohol. Außerdem wird er zur Herstellung von Cumarin (Perkin-Reaktion) und von Schiffschen Basen, z. B. dem Komplexbildner N,N'-Bis-(salicyliden)-ethylendiamin (Abkürzung: salen), dessen Cobalt(II)-komplex (Salcomin) reversibel Sauerstoff binden kann, benutzt. Weiterhin wird es als Duftstoff in Parfüms eingesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Eintrag zu CAS-Nr. 90-02-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 18. August 2012 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Datenblatt Salicylaldehyd bei Merck, abgerufen am 22. April 2011.
- ↑ 4,0 4,1 CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ P. Rademacher: Organische Chemie IV.
Literatur
- Edwin A. Robinson: "The reaction of dichloromethylene with water and with phenoxide ions (Reimer–Tiemann reaction)", in: J. Chem. Soc., 1961, S. 1663–1671; doi:10.1039/JR9610001663.
- Karl Winterfeld: Praktikum der organisch-präparativen Pharmazeutischen Chemie. 6. Auflage, Steinkopff.