Adamin
Adamin | |
gelbgrüner Adamin aus der Ojuela Mine in Mexiko | |
Chemische Formel |
Zn2[OH|AsO4] [1] |
Mineralklasse | Phosphate, etc., mit weiteren Anionen, ohne H2O 8.BB.30 (8. Auflage: VII/B.06) nach Strunz 41.06.06.03 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $ |
Farbe | gelbgrün, gelb, grün, rosa, violett, farblos |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 4,4 |
Glanz | Glasglanz bis Diamantglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | muschelig bis uneben |
Spaltbarkeit | gut bis vollkommen |
Habitus | prismatisch, dipyramidal, nadelig, radialstrahlig |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα=1,708 bis 1,722 ; nβ=1,708 bis 1,722 ; nγ=1,763 bis 1,773 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
Δ = 0,055 [2] ; zweiachsig, wechselnd |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 78° bis 90° [2] |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Kennzeichen | Fluoreszenz und Phosphoreszenz |
Adamin ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Zn2[OH|AsO4][1] und entwickelt vorwiegend kurze bis lange, prismatische Kristalle oft in Form einer Doppelpyramide (Oktaeder). Es kann auch den Habitus einer speroidischen Masse haben. Seine Farbe variiert zwischen farblos, gelb, gelbgrün, grün, rosa und violett.
Besondere Eigenschaften
Adamin leuchtet unter UV-Licht grün bis gelbgrün auf.
Zusammen mit Olivenit bildet es eine Mischreihe mit nach Olivenit zunehmendem Kupfergehalt. Da Cuproadamin innerhalb der Mischreihe auftritt, wird es verschiedentlich nicht als eigenständige Varietät anerkannt.
Etymologie und Geschichte
Erstmals beschrieben wurde Adamin 1866 vom französischen Chemiker und Mineralogen Charles Friedel (1832–1899)[3]. Er benannte das Mineral nach dem französischen Mineralogen Gilbert Joseph Adam (1795-1881), der es 1866 erstmals in Chañarcillo/Atacama-Region in Chile fand.[2]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Adamin bei den Phosphaten, Arsenaten und Vanadaten klassifiziert. Es wird zu den Phosphaten, Arsenaten und Vanadaten mit weitere Anionen, aber ohne Kristallwasser gezählt. In der achten Auflage bildet es mit Eveit, Libethenit, Olivenit, Paradamin, Tarbuttit und Zincolibethenit die Libethenit-Reihe, in der neunten Auflage mit Auriacusit, Eveit, Libethenit, Olivenit, Zinkolibethenit und Zinkolivenit eine Untergruppe der Phosphate, Arsenate und Vanadate mit mittelgroßen Kationen (OH, etc.) und einem Verhältnis von Anionen und RO4 von kleiner oder gleich 1:1.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Libethenit, Olivenit, Eveit, Zinkolibethenit und Zinkolivenit eine Untergruppe der Wasserfreie Phosphate etc., mit Hydroxyl- oder Halogenionen und einer Zusammensetzung A2(XO4) Zq. [4]
Varietäten und Modifikationen
Die Verbindung Zn2[OH|AsO4] ist dimorph und kommt in der Natur neben dem orthorhombischen Adamin noch als triklin kristallisierender Paradamin vor.
Bei den Varietäten Aluminium-Adamin, Cuproadamin, Cobaltadamin, Manganadamin und Nickeladamin ist das im Adamin enthaltene Zink teilweise durch die genannten Elemente in den Varietätnamen ersetzt.
Bildung und Fundorte
Adamin findet sich zusammen mit Aurichalcit, Hemimorphit, Konichalcit und Smithsonit in der Oxidationszone arsenreicher Lösungen oder in Zinklagerstätten.
Es sind insgesamt 175 Fundorte (stand April 2010) des Adamins bekannt.[2] Zu diesen zählen unter anderem Cap Garonne in Frankreich, Laurion in Griechenland, Mapimi/Durango in Mexiko und Tsumeb in Namibia.
Kristallstruktur
Adamin kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnnm mit den Gitterparametern a = 8,30 Å, b = 8,51 Å und c = 6,04 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 444.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 MinDat - Adamite (engl.)
- ↑ ADAMITE FROM GOLD HILL, TOOELE CO., UTAH from Lloyd W. Srapros, Stanford (Jniaersity, Califontia (englisch)
- ↑ Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0.
- Adamin in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Adamin (Wiki)
- Webmineral - Adamite (engl.)
- Adamin bei mindat.org (engl.)