Stronalsit

Stronalsit

Stronalsit
Andere Namen
  • IMA 1983-016
Chemische Formel

SrNa2[Al4Si4O16] [1]

Mineralklasse Silikate und Germanate
9.FA.60 (8. Auflage: VIII/J.07) nach Strunz
76.01.06.02 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-pyramidal $ \ mm2 $ [2]
Farbe Farblos, Weiß
Strichfarbe Weiß
Mohshärte 6,5
Dichte (g/cm3) 2,95
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,563 ; β = 1,564 ; nγ = 1,574 [3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,011 [3] ; zweiachsig positiv
Optischer Achsenwinkel 2V = gemessen: 32° , berechnet: 36° [3]

Stronalsit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SrNa2[Al4Si4O16][1] und bildet damit das Strontium-Analogon des Banalsits (BaNa2[Al4Si4O16]).

Stronalsit entwickelt weiß durchscheinende (in dünnen Schichten auch farblose), kurzprismatische Kristalle bis etwa einem Millimeter Länge, die oftmals blockförmige Aggregate bilden.

Etymologie und Geschichte

Der Name Stronalsit ist ein Akronym, gebildet aus den Hauptkomponenten der an der Verbindung beteiligten chemischen Elemente Strontium (Sr), Natrium (Na), Aluminium (Al) und Silicium (Si).

Erstmals entdeckt wurde das Mineral 1983 im „Tanaka Steinbruch“ bei Kōchi in Japan und beschrieben durch Hidemichi Hori, Izumi Nakai, Kozo Nagashima, Satoshi Matsubara und Akira Kato. Als eigenständiges Mineral anerkannt wurde es von der International Mineralogical Association (IMA) noch im Jahr der Entdeckung unter der internen Eingangsnummer IMA 1983-016.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Banalsit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „Gerüstsilikate (Tektosilikate)“, wo er namensgebendes Mitglied der Anorthoklas-Anorthit-Banalsit-Serie mit den weiteren Mitgliedern Albit, Andesin, Anorthit, Anorthoklas, Banalsit, Bytownit, Dmisteinbergit, Filatovit, Labradorit, Oligoklas und Svyatoslavit innerhalb der großen Gruppe der Feldspate ist.

Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Stronalsit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ ein, dort allerdings in die neue Abteilung der „Gerüstsilikate (Tektosilikate) ohne zeolithisches H2O“ ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Anwesenheit weiterer Anionen in der chemischen Formel, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Gerüstsilikate (Tektosilikate) ohne weitere Anionen“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Banalsit die unbenannte Gruppe 9.FA.60 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Stronalsit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Gerüstsilikate mit Al-Si-Gitter“. Hier ist er zusammen mit Banalsit, Lisetit und Svyatoslavit in der nach ihm benannten „Banalsitgruppe“ mit der System-Nr. 76.01.06 innerhalb der Unterabteilung „Mit Al-Si-Gitter“ zu finden.


Bildung und Fundorte

Stronalsit bildet sich in Form kleiner Äderchen in Xenolithen von ultrabasischen Tuffen. Begleitminerale sind unter anderem Slawsonit und Pektolith.

Außer an seiner Typlokalität im „Tanaka Steinbruch“ auf Shikoku konnte das Mineral in Japan noch bei Itoigawa und am Ohsa (Okayama) auf Honshū gefunden werden. Des Weiteren fand sich Stronalsit auch im Zhidoiskii Massiv der Oblast Irkutsk und den Chibinen auf der Halbinsel Kola in Russland sowie im Pilansberg Komplex bei Rustenburg in Südafrika. Nicht gesichert ist ein Fundort auf Fuerteventura in Spanien.[3]


Kristallstruktur

Stronalsit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Ibam mit den Gitterparametern a = 8,42 Å; b = 9,90 Å und c = 16,73 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 697.
  2. Webmineral - Banalsite (englisch)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Mindat - Stronalsite (englisch)

Weblinks