Oligoklas
Oligoklas | |
Oligoklas aus Chihuahua, Mexiko | |
Chemische Formel |
(Na,Ca)Al(Si,Al)3O8 |
Mineralklasse | siehe Albit |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | triklin-pinakoidal; 1 |
Farbe | weiß, gelb, rot, grün, vielfarbig |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,6 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | gut bis vollkommen |
Habitus | tafelige Kristalle, körnige, massige und plattige Aggregate |
Zwillingsbildung | fein-lamellare Wiederholungszwillinge |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α=1,533-1,543, β=1,5368-1,5477, γ=1,542-1,552 |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
Δ=0,0090 ; zweiachsig positiv |
Pleochroismus | farblos |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Kennzeichen | Fluoreszenz |
Oligoklas (gr. ὀλίγος oligos für „wenig“ und κλάσις klas für „Bruch“) ist eine sehr häufig vorkommende Varietät des Minerals Albit aus der Mischreihe der Plagioklase, Gruppe der Feldspate und der Mineralklasse der Gerüst-Silikate mit der chemischen Formel (Na,Ca)Al(Si,Al)3O8. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit je nach Varietät verschiedenen Farben (weiß, gelb, rot, grün, vielfarbig).
Varietäten und Modifikationen
- Peristerit - vielfarbig
- Aventurin-Feldspat (Sonnenstein) - rötlich-bräunliche Farbe und starkes Glitzern durch mikrokristalline Einschlüsse von Hämatit oder Kupfer, wird oft mit Aventurin-Quarz verwechselt und durch Goldfluss imitiert (siehe Verwendung)
Bildung und Fundorte
Oligoklas ist ein typisches, gesteinsbildendes Mineral und bildet sich entweder magmatisch in Granit, Syenit, Andesit und Pegmatit oder metamorph in Gneis und Migmatit.
Als Fundorte sind vor allem Ontario in Kanada, Oregon in den USA, Arendal und Tvedestand in Norwegen, der Ural in der Russischen Föderation, Badajoz in Spanien und Vežná in Tschechien zu nennen.
Verwendung
Beide Varietäten werden zu Schmucksteinen verarbeitet. Die Varietät Sonnenstein ist allerdings selten und teuer und wird daher oft imitiert. Die häufigste Imitation, genannt Goldfluss, Goldstein oder Aventuringlas, ist ein Glas, in das Kupfer oder Hämatit in mikrokristalliner Form eingeschmolzen wurde. Dieses Verfahren wurde bereits im 17. Jahrhundert von venezianischen Glasherstellern praktiziert.
Siehe auch
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 265 (Dörfler Natur).
- Friedrich Klockmann, Paul Ramdohr, Hugo Strunz (Hrsg.): Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978 (Erstausgabe: 1891), ISBN 3-432-82986-8, S. 783.
- Bernhard Bruder: Geschönte Steine. Neue Erde Verlag, 2005, ISBN 3-89060-025-5, S. 45.
Weblinks