Labradorit
Labradorit | |
Chemische Formel |
(Ca,Na)Al(Si,Al)3O8 |
Mineralklasse | Gerüstsilikate; Feldspatgruppe (Anorthoklas-Anorthit-Banalsit-Serie) 9.FA.35 (8. Auflage: VIII/J.07) nach Strunz 76.01.03.04 nach Dana |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | triklin-pinakoidal 1 |
Farbe | farblos, weiß bis dunkelgrau, grün |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,8 |
Glanz | Glasglanz bis matt |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen nach (001), gut nach (010) |
Habitus | spaltbare, körnige und massige Aggregate |
Kristalloptik | |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
; zweiachsig positiv |
Pleochroismus | farblos |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | zersetzt sich in Säuren, mit Lötkolben schmelzbar |
Ähnliche Minerale | Andesin |
Besondere Kennzeichen | metallisch glänzendes Farbenspiel, genannt Labradoreszenz |
Labradorit gilt wie Andesin heute nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist eine relativ häufig vorkommende Mineralmischung aus Albit und Anorthit aus der Gruppe der Feldspate und der Mineralklasse der Silikate.
Besondere Eigenschaften
Auffällig ist beim Labradorit das irisierende Farbenspiel in metallischem Glanz, die so genannte Labradoreszenz (Verb: labradorisieren), welches durch Interferenz und Spiegelung des Lichtes an den submikroskopischen Entmischungslamellen verursacht wird. Dieser Schimmer ist vorwiegend blau, violett und grün, aber gelegentlich auch in anderen Farben zu finden. [1]
Etymologie und Geschichte
Labradorit wurde nach seinem ersten Fundort, der Halbinsel Labrador, benannt. An dessen Küste entdeckte ihn 1770 der tschechische Missionar Pater Adolf.
Spektrolith wurde erstmals 1896 im Buch Edelsteinkunde von Max Bauer beschrieben. Seinen Namen erhielt er jedoch vom finnischen Professor Aarne Laitakari wegen seines Irisierens in allen Spektralfarben.
Varietäten
Als Spektrolith wird ein Labradorit aus Ylämaa in Finnland bezeichnet, der sich durch das volle Farbspektrum der Labradoreszenz auszeichnet.[2]
Madagaskar-Mondstein[2] oder auch Regenbogen-Mondstein ist dagegen die Handelsbezeichnung für einen weißen, fast durchsichtigen Labradorit mit kräftig blauem Flächenschiller, der gerne als Imitation für den echten Mondstein verwendet wird[3].
Bildung und Fundorte
Labradorit bildet sich entweder magmatisch in Gabbros, Basalt und Anorthosit oder metamorph in Amphibolit.
Wichtige Fundstätten sind Québec und Nain in Labrador/Kanada, das Korostanskiymassiv in der Ukraine, Ylämaa in Finnland, die Umgebung von Larvik in Norwegen sowie Madagaskar.
Verwendung als Schmuckstein
Labradorit wird aufgrund seines schönen Schimmers gerne zu Schmucksteinen verarbeitet. Seine hohe Empfindlichkeit gegenüber jedem Wärmeeinfluss, Säuren und Laugen sowie galvanischen Bädern macht eine Verarbeitung jedoch schwierig. Selbst eine Reinigung im Ultraschallbad schädigt den Stein.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Mineralien-Lexikon - L - Labradorit
- ↑ 2,0 2,1 Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke. 13. überarbeitete und erweiterte Auflage. BLV Verlags GmbH, München u. a. 2002, ISBN 3-405-16332-3, S. 182.
- ↑ Bernhard Bruder: Geschönte Steine. Neue Erde Verlag, 2005, ISBN 3-89060-025-5.
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 266.
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 123.
Weblinks
- Mineralienatlas:Labradorit und Spektrolith (Wiki)
- Uni-Tübingen: Mineraleigenschaften; Farbe der Minerale; III. Pseudochromatische Färbung (bei Labradorit)
- Mineralien-Lexikon - Labradorit
- Webmineral - Labradorite (engl.)
- Edelstein-Knigge - Labradorit