Rydberg-Formel

Rydberg-Formel

Die Rydberg-Formel in einem Manuskript von Johannes Rydberg

Die Rydberg-Formel (auch Rydberg-Ritz-Formel) wird in der Atomphysik benutzt, um das komplette Spektrum des vom Wasserstoff emittierten Lichtes zu bestimmen. Sie zeigt, dass die Energie des Elektrons im Wasserstoffatom proportional zur Hauptquantenzahl ist.

Die Formel wurde am 5. November 1888 vom schwedischen Physiker Johannes Rydberg vorgestellt; auch Walter Ritz arbeitete an ihr. Später wurde sie erweitert, um das Spektrum anderer Elemente zu bestimmen. Korrekturen aufgrund von Drehimpulsen oder relativistischen Effekten werden nicht berücksichtigt.

Rydberg-Formel für Wasserstoff

1λvac=R(1n121n22)

Dabei sind

  • λvac die Wellenlänge des Lichts im Vakuum
  • R die Rydberg-Konstante für das jeweilige Element: R=R1+meM mit
    • me die Masse des Elektrons
    • M die Kernmasse (abhängig vom vorliegenden Isotop)
    • R die Rydberg-Konstante für Wasserstoff
  • n1 und n2 ganzzahlige Werte der Hauptquantenzahl (mit n1<n2): n2 ist die Quantenzahl des Orbits, von dem aus das Elektron in den tiefer gelegenen Orbit n1 übergeht - also etwa vom dritten Orbit n2=3 in den zweiten n1=2 (siehe Bohrsches Atommodell).

Energie und Spektrallinien-Serien

Für die Energie des emittierten Photons und damit für die entsprechende Energiestufe im Atom gilt (siehe auch Rydberg-Energie):

E=1λvacch

mit

Mit n1=1 (Grundzustand) und n2(2..) erhält man eine Serie von Spektrallinien, die auch Lyman-Serie genannt wird. Der erste Übergang der Serie hat eine Wellenlänge von 121 nm, die Seriengrenze liegt bei 91 nm. Analog ergeben sich die anderen Serien:

Energieniveaus des Wasserstoffspektrums
n1 n2 Name Wellenlänge
des ersten Übergangs
(α-Linie)
konvergiert gegen
Seriengrenze
1 2 Lyman-Serie 121 nm 91,13 nm
2 3 Balmer-Serie 656 nm 364,51 nm
3 4 Paschen-Serie 1.874 nm 820,14 nm
4 5 Brackett-Serie 4.051 nm 1458,03 nm
5 6 Pfund-Serie 7.456 nm 2278,17 nm
6 7 Humphrey-Serie 12.365 nm 3280,56 nm

Rydberg-Formel für wasserstoffähnliche Atome

Für wasserstoffähnliche Ionen, d.h. Ionen, die nur ein Elektron besitzen, wie z. B. He+, Li2+, Be3+ oder K10+, lässt sich obige Formel erweitern zu:

1λvac=Z2R(1n121n22)

mit der Kernladungszahl Z, d.h. der Anzahl der Protonen im Atomkern.

Eine Verallgemeinerung auf die Lichtemission von Atomen, die ein einzelnes Elektron in einer nicht abgeschlossenen Schale besitzen, führt zum Moseleyschen Gesetz.