Rubidiumperchlorat

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Strukturformel
Strukturformel von Rubidiumperchlorat
Allgemeines
Name Rubidiumperchlorat
Summenformel RbClO4
CAS-Nummer 13510-42-4
PubChem 23673707
Kurzbeschreibung

weiße, geruchlose, hygroskopische Kristalle[1][2]

Eigenschaften
Molare Masse 184,92 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,8 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

192 °C[3]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (10,9 g·l−1 bei 21,3 °C[4], 180 g·l−1 bei 100 °C[1])

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [5]
03 – Brandfördernd 07 – Achtung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272-302-315-319-332-335
P: 220-​261-​305+351+338 [5]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [6][1]
Reizend Brandfördernd
Reizend Brand-
fördernd
(Xi) (O)
R- und S-Sätze R: 8-36/37/38
S: 17-23
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Rubidiumperchlorat ist das Rubidiumsalz der Perchlorsäure.

Herstellung

Rubidiumperchlorat kann durch vorsichtiges Erhitzen einer Rubidiumchloratlösung hergestellt werden, das Rubidiumchlorat disproportioniert dann zu Rubidiumperchlorat und Rubidiumchlorid. Dabei wird Sauerstoff frei.[4]

$ \mathrm {2\ RbClO_{3}\longrightarrow RbClO_{4}+RbCl+O_{2}\uparrow } $

Ebenso kann Rubidiumperchlorat durch chemische Oxidation von Rubidiumchlorat erhalten werden, indem man wässrige Rubidiumchloratlösungen mit starken Oxidationsmitteln wie z.B. Kaliumpermanganat und geeigneten Katalysatoren umsetzt.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Die Löslichkeit von Rubidiumperchlorat in Wasser nimmt mit steigender Temperatur zu und ist in untenstehender Tabelle angegeben.

Löslichkeit von RbClO4 in Wasser[7]
Temperatur [°C] 0 10 20 25 30 40 50 60 70 80 90 100
Löslichkeit [g/l] 5 6 10 12 15 23 35 48,5 67,2 92 127 180

Auch in gängigen organischen Lösungsmittel ist Rubidiumperchlorat nahezu unlöslich:

Löslichkeit von RbClO4 in organischen Lösungsmitteln
(angegeben in g RbClO4 in 100 g gesättigter Lösung bei 25 °C)
Methanol 0,060
Ethanol 0,009
n-Propanol 0,006
n-Butanol 0,002
Isobutanol 0,004
Aceton 0,095
Ethylacetat 0,0016

Rubidiumperchlorat kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Pbnm und den Gitterparametern a = 749,0 pm, b = 926,9 pm und c = 581,4 pm, in der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten.[3] Bei 279 °C findet eine Phasenumwandlung in eine kubische Kristallstruktur mit a = 770 pm statt, in der ebenfalls vier Formeleinheiten pro Elementarzelle angeordnet sind.[3] Die Kristalle sind isomorph zu den Kristallen von Kaliumperchlorat.[4]

Chemische Eigenschaften

Beim Erhitzen auf Rotglut zersetzt sich Rubidiumperchlorat in Rubidiumchlorid und Sauerstoff.[3]

$ \mathrm {RbClO_{4}\longrightarrow RbCl+2\ O_{2}\uparrow } $

Verwendung

Aufgrund seiner Schwerlöslichkeit kann Rubidiumperchlorat neben Rubidiumchloroplatinat, Rubidiumsilicofluorid und Rubdiumborfluorid zur analytischen Trennung von Rubidium und Kalium verwendet werden.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Rubidiumperchlorat bei AlfaAesar, abgerufen am 18. Juni 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. Vorlage:Strem
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 686 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  4. 4,0 4,1 4,2 R. Abegg, F. Auerbach: Handbuch der anorganischen Chemie, Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 431; Volltext.
  5. 5,0 5,1 Datenblatt Rubidium perchlorate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
  6. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  7. Aterton Seidell: Solubilities Of Organic Compounds Vol - I, S. 1429; Volltext.
  8. K. A. Hofmann: Lehrbuch der anorganischen Chemie, 2. Auflage 1919. Verlag F. Vieweg & Sohn, S. 439; Volltext.

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