Palladium(II)-chlorid
Kristallstruktur | |||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Palladium(II)-chlorid | ||||||||||||||
Andere Namen |
| ||||||||||||||
Verhältnisformel | PdCl2 | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 7647-10-1 | ||||||||||||||
PubChem | 24290 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
rotes bis dunkelbraunes Pulver oder Kristalle[1] | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 177,31 g·mol−1 | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||
Dichte |
4,0 g·cm−3 (20 °C)[1] | ||||||||||||||
Sublimationspunkt |
590 °C[1] | ||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser[1] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
| |||||||||||||||
LD50 |
2700 mg/kg (oral Ratte)[1] | ||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Palladium(II)-chlorid ist das Palladiumsalz der Salzsäure.
Gewinnung und Darstellung
Palladium(II)-chlorid wird erhalten durch Auflösen von metallischem Palladium in Königswasser oder in Salzsäure in Gegenwart von Chlor.[4] Alternativ kann es durch Erhitzen von Palladiumschwamm in Chlorgas bei 500 °C erhalten werden.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
α-Palladium(II)-chlorid bildet rote rhomboedrische Kristalle, die sich langsam in Wasser mit roter Farbe unter Bildung von PdCl2(H2O)2 lösen.[5] Es ist ebenfalls löslich in Ethanol und Aceton. Es löst sich schnell in Salzsäure.[4] Es ist fast geruchlos und schwach wassergefährdend.[1]
Chemische Eigenschaften
Palladium(II)-chlorid zersetzt sich ab 600 °C in Palladium und Chlor. Es löst sich in Salzsäure und bildet dabei ein Tetrachloropalladat [PdCl4]2−:[4]
- $ \mathrm {PdCl_{2}+2Cl^{-}\longrightarrow [PdCl_{4}]^{2-}} $
Dieses katalysiert verschiedene organische Reaktionen, wie die Oxidation von Ethylen zu Acetaldehyd (Wacker-Verfahren).
Bei Einleitung von Schwefelwasserstoff fällt braun-schwarzes Palladiummonosulfid PdS aus.
Bei Erhitzung mit Schwefel auf 450 bis 500 °C Bildung von Palladiumdisulfid PdS2.
Bei Einleitung von Ammoniak in die wässrige Lösung Bildung von Tetrammin-palladium(II)-chlorid [Pd(NH3)4]Cl2, auch bei trockenem PdCl2.
Verwendung
Palladium(II)-chlorid ist Ausgangsmaterial für verschiedene Palladiumverbindungen. Es wird auch für die Detektion von Kohlenmonoxid verwendet.[4] Hierfür wird Papier in sehr verdünnter PdCl2-Lösung getränkt. Dieses wird durch CO oder andere reduzierende Stoffe unter Abscheidung von metallischem Palladium schwarz gefärbt. Es wird auch in Elektroplattierungslösungen und für Porzellanbilder verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu Palladium(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 26. Januar 2013 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Datenblatt Palladium(II) chloride bei Merck, abgerufen am 26. Januar 2013.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Cotton, Simon; The Chemistry of Precious Metals; Springer 1997.
- ↑ Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, de Gruyter Verlag, 1995, ISBN 3-11-012641-9.