Oxamid

Oxamid

Strukturformel
Struktur von Oxamid
Allgemeines
Name Oxamid
Andere Namen
  • Ethandiamid
  • Ethandisäureamid
  • Oxalamid
  • Oxalsäurediamid
Summenformel C2H4N2O2
CAS-Nummer 471-46-5
PubChem 10113
Kurzbeschreibung

farblose Nadeln[1]

Eigenschaften
Molare Masse 88,07 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

350 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

kaum löslich in Wasser und in Ethanol, unlöslich in Diethylether[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-315-319
P: 305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][2]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 22-36/38
S: 26-36
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Oxamid, auch Oxalsäurediamid, ist das Diamid der Oxalsäure.

Der hohe Schmelzpunkt kann durch starke Wasserstoffbrückenbindungen im Feststoff erklärt werden.

Herstellung

Oxamid lässt sich auf folgende Arten herstellen:

$ \mathrm {HCN\ +\ H_{2}O_{2}\longrightarrow \ (CONH_{2})_{2}} $

Verwendung

  • Düngemittelersatz für Harnstoff, da es wegen der schweren Löslichkeit in Wasser und langsamen Hydrolyse nur allmählich Stickstoff abgibt (Hauptanwendung)
  • Stabilisator in Cellulosenitrat (Schießbaumwolle)
  • Moderator bei der Verbrennung in Raketenantrieben mit Ammoniumperchloratgemischen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 J. Falbe, M. Regitz (Hrsg.): Römpp Lexikon Chemie. 10. Aufl., Thieme, Stuttgart u. New York, 1996–1999. S. 3062.
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Oxamide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Sheridan, R.C., Brown, E.H.; Preparation of Oxamide from Hydrogen Cyanide and Hydrogen Peroxide, J. Org. Chem, 1965, 30(2), 669-670

Quellen

  • J. Falbe, M. Regitz (Hrsg.): Römpp Lexikon Chemie. 10. Aufl., Thieme, Stuttgart u. New York, 1996–1999.