Amide
Amide sind chemische Verbindungen, die sich formal von Ammoniak ableiten: ein Wasserstoffatom des Ammoniaks wird durch einen Säurerest (meist einen Acyl-Rest) ersetzt.
- Ionische Amide sind Salze des Ammoniaks, z. B. Natriumamid, NaNH2.
- Kovalente Amide leiten sich formal von Ammoniak oder Aminen und (meist organischen) Säuren ab, indem formal die Hydroxygruppe der Säure durch eine –N-R1R2-Gruppe ersetzt wird. Sie haben die allgemeine Strukturformel R–X(=O)n–N-R1R2. R, R1 und R2 können hierbei Wasserstoff oder andere Reste, X ein Nichtmetall sein.
Eine isomere Struktur, bei der die Doppelbindung nicht zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff, sondern zwischen Kohlenstoff und Stickstoff liegt und gleichzeitig eine Hydroxygruppe vorliegt, bilden die Amidate.
Kovalente Amide
Kovalenten Amide findet man unter anderem als
- Carbonsäureamide als Derivate von Carbonsäuren,
- Peptide und Proteine enthalten Peptidbindungen. Peptidbindungen sind zugleich auch Amidbindungen. Peptide und Proteine sind zugleich Carbonsäureamide.
- Polyamide in bestimmten Kunststoffen und synthetischen Fasern,[1]
- Sulfonsäureamide als Derivate von Sulfonsäuren in einigen Arzneistoffen,
- Sulfenamide als Derivate von Sulfensäuren,
- Phosphorsäureamide (Arzneistoffe wie z. B. Cyclophosphamid, Ifosfamid) als Derivate verschiedener Phosphorsäuren und
- Polyaminoamide, die unter anderen als Härterkomponenten für Epoxidharze eingesetzt werden.
Einzelnachweise
- ↑ M. D. Lechner, K. Gehrke und E. H. Nordmeier: Makromolekulare Chemie, 4. Auflage, Birkhäuser Verlag, 2010, S. 121−125, ISBN 978-3-7643-8890-4.