Natriumcyanat

Natriumcyanat

Strukturformel
Natriumion Cyanation
Allgemeines
Name Natriumcyanat
Summenformel NaOCN
CAS-Nummer 917-61-3
PubChem 517096
Kurzbeschreibung

farbloser geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 65,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,89 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

550 °C[2]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (110 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-412
P: 273 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 22-52/53
S: (2)-24/25-61
LD50

1500 mg·kg−1 (Ratte, oral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Natriumcyanat ist das Natriumsalz der Cyansäure mit der Formel NaOCN.

Eigenschaften

NaOCN ist ein farbloses, geruchloses und wasserlösliches Salz mit einem Schmelzpunkt von 550 °C. Es zersetzt sich vor dem Siedepunkt, wobei Cyanwasserstoff, Natriumoxid, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid entstehen. Seine wässrige Lösung reagiert alkalisch.[1] In wässriger Lösung hydrolysiert es langsam zu Ammoniak und Formiat.[1]

Herstellung

Natriumcyanat wird im Labor durch Einleiten von Luft in eine Natriumcyanidschmelze hergestellt.

$ \mathrm {2\ NaCN\ +\ O_{2}\ \longrightarrow \ 2\ NaOCN} $

In der Technik wird es durch Zusammenschmelzen von Harnstoff und Natriumcarbonat hergestellt.

$ \mathrm {2\ CO(NH_{2})_{2}\ +\ Na_{2}CO_{3}\ \longrightarrow } $$ \mathrm {2\ NaOCN\ +2\ NH_{3}\ +\ CO_{2}\ +\ H_{2}O} $

Verwendung

Natriumcyanat wird bei der Herstellung von Herbiziden als Brückenbildner zwischen reaktiven Molekülen verwendet. Einige Hersteller des Insektizids Methylisocyanat nutzen eine alternative Reaktionsführung unter Verwendung von Natriumcyanat. In der Stahlbearbeitung nutzt man sowohl Natrium- als auch Kaliumcyanat zur Oberflächenhärtung von Stahlteilen. Beispiel hierfür sind die Laufflächen der Zylinder in Kolbenmotoren.

Natriumcyanat wird als Textilhilfsmittel für Proteinfasern und zur Herstellung von substituierten Harnstoffen verwendet.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 917-61-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. April 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Natriumcyanat bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 917-61-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.