Calaverit

Calaverit

Calaverit
Calaverite-Fluorite-174247.jpg
Callaverit und Fluorit aus der Doctor Mine (Jackpot Mine), Cripple Creek District, Teller County, Colorado, USA
Chemische Formel

AuTe2

Mineralklasse Sulfide u. Sulfosalze; Metall:Schwefel, Selen, Tellur < 1:1
2.EA.10 (8. Auflage: II/D.16) nach Strunz
02.12.13.02 nach Dana
Kristallsystem (monoklin), Aperiodischer Kristall
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin monoklin-prismatisch $ \ 2/m $)[1]
Farbe messingelb bis silberweiß
Strichfarbe graugelb
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 9,3
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben bis muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus kurze, prismatische, blättrige, gestreifte Kristalle; körnige, massige Aggregate

Calaverit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit dem Mengenverhältnis Metall:Tellur < 1:1. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AuTe2 und entwickelt meist blättrige oder kurzprismatische, längs gestreifte Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate von messinggelber bis silberweißer Farbe mit metallischem Glanz.

Besondere Eigenschaften

Calaverit enthält im Durchschnitt 56,4% Tellur, 43.6% Gold und 1% Silber. Es ist dimorph mit Krennerit und nahe verwandt mit Sylvanit, von dem er sich nur schlecht unterscheiden lässt.

Vor dem Lötrohr färbt Calaverit die Flamme blaugrün und es entwickelt sich weißer Rauch. Auf Kohle entsteht ein Goldkorn und im Glasrohr Sublimate aus schwarzem Tellur und gelblichweißer telluriger Säure.

Etymologie und Geschichte

Calaverit wurde erstmals 1868 von Friedrich August Genth in der Stanislaus Mine im Calaveras County (Kalifornien) in den Vereinigten Staaten gefunden und von ihm beschrieben. Er benannte es nach der Typlokalität.[2]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Calaverit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von <1:1 bzw. 1:2 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Kostovit , Krennerit und Sylvanit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Calaverit eine eigene Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:2 und Kupfer, Silber, Gold, Nickel, Zinn, Platinmetallen, Molybdän oder Wolfram.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Krennerit, Sylvanit und Kostovit eine Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[3]

Bildung und Fundorte

Calaverit bildet sich hydrothermal in goldhaltigen Gängen. Begleitminerale sind Altait, Coloradoit, Krennerit und weitere Telluride.

Fundorte sind unter anderem Catamarca in Argentinien; Kotajk in Armenien; New South Wales, Queensland, Tasmanien und Western Australia in Australien; La Paz in Bolivien; Oblast Pasardschik in Bulgarien; Coquimbo in Chile; verschiedene Regionen in der Volksrepublik China; Kirkland Lake/Ontario und Québec in Kanada; Salzburg in Österreich; Böhmen in Tschechien; die Insel Viti Levu der Fidschi-Gruppe; Süd- und Ostfinnland; Honshū in Japan; Ost-Sibirien und der Ural in Russland; Andalusien in Spanien; sowie Mother Lode/Kalifornien, Cripple Creek/Colorado und viele andere Regionen in den USA.[4]

Kristallstruktur

Ausschnitt des Kristallgitteraufbaus von Calaverit

Nach der klassischen Mineralogie kristallisiert Calaverit im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C 2/m mit den Gitterparametern a = 8,76 Å; b = 4,41 Å; c = 10,15 Å; β = 125,2° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]. Allerdings wurde 1931 entdeckt, dass sich seine Kristallflächen nicht mit ganzen Zahlen nach dem Gesetz der rationalen Indizes von René-Just Haüy (siehe auch Millersche Indizes) beschreiben lassen. Calverit gehört damit zu den Aperiodischen Kristallen[5].

Verwendung

Calaverit ist ein unbedeutendes Erz zur Gewinnung von Gold.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Webmineral - Calaverite (engl.)
  2. Friedrich August Genth: Contributions to mineralogy - e. Calaverite, a new mineral. In: American Journal of Science. 1868, 45, S. 314-316 (Volltext).
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
  4. MinDat - Localities for Calaverite (engl.)
  5. Mineralienatlas - Aperiodische Kristalle

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 454.
  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 42.

Weblinks

Commons: Calaverite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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