Bixbyit
Bixbyit | |
Perfekt entwickelter disdodekaedrischer Bixbyit aus den Wah Wah Mountains (Beaver County), Utah, USA (Bildgröße: 4,1 x 5,3 mm) | |
Chemische Formel |
(Mn3+,Fe3+)2O3 |
Mineralklasse | Oxide und Hydroxide 4.CB.10 (8. Auflage: IV/C.03) nach Strunz 04.03.07.02 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | kubisch-disdodekaedrisch $ 2/m\ {\bar {3}} $ [1] |
Farbe | Schwarz |
Strichfarbe | Schwarz |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 4,945 ; berechnet: 5,031 [1] |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig bis uneben |
Spaltbarkeit | undeutlich nach {111} |
Habitus | kubische Kristalle und Zwillinge |
Zwillingsbildung | Durchdringungszwillinge nach {111} |
Bixbyit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Mn3+,Fe3+)2O3 und entwickelt meist undurchsichtig schwarze, kubische Kristalle und Kristallzwillinge bis etwa 6 cm Größe, deren Flächen metallisch glänzen.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde das Mineral nach dem amerikanischen Prospektor, Mineralhändler, Autor und Erforscher des Thomas-Gebirges Maynard Bixby (1853-1935), der die ersten Exemplare sammelte und lieferte.
Erstmals gefunden wurde Bixbyit 1897 in "Maynard's Claim" (Pismire Knolls) im Juab County (Utah) und beschrieben durch Samuel Lewis Penfield (1856–1906) und H. W. Foote.[2]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Bixbyit zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3“, wo er zusammen mit Avicennit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Bixbyit ebenfalls in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ ein, dort allerdings in die erweiterte Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3, 3 : 5 und vergleichbare“. Diese Abteilung ist zudem präziser unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen Kationen“ zu finden ist, wo es ebenfalls zusammen mit Avicennit die unbenannte Gruppe 4.CB.10 bildet.
Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bixbyit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung der „Oxide“. Hier ist er zusammen mit Maghemit in der unbenannten Gruppe 04.03.07 innerhalb der Unterabteilung „Einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 3+ (A2O3)“
Bildung und Fundorte
Bixbyit bildet sich entweder durch hydrothermale Vorgänge in Rhyolith-Kammern oder in metamorphen Manganerz-Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Beryll, Braunit, Hämatit, Pseudobrookit, Quarz, Sanidin, Spessartin und Topas.
Weltweit konnte Bixbyit bisher (Stand: 2010) an rund 80 Fundorten nachgewiesen werden. In Deutschland wurde das Mineral bei Fahlenbach und in der "Ferdinand Mine" bei Unterkirnach (Baden-Württemberg) sowie an mehreren Orten in der Eifel (Rheinland-Pfalz) gefunden. In Österreich trat Bixbyit bisher in der Goldzechscharte am Hocharn (Kärnten) und am Goldzechkopf (Goldberggruppe, Salzburg) auf.
Weitere Fundorte sind Afghanistan, Argentinien, Australien, Bolivien, China, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Namibia, Schweden, Simbabwe, Spanien, Südafrika, Tansania, Türkei, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) und in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).[3]
Kristallstruktur
Bixbyit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe $ Ia{\bar {3}} $ mit dem Gitterparameter a = 9,41 Å sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Handbook of Mineralogy - Bixbyite (englisch, PDF 68,4 kB)
- ↑ archive.org - Felix Dietrich , Reinhard Dietrich: Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur (1898)
- ↑ Mindat - Localities for Bixbyite
- ↑ Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 194.
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 510.
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 82.
Weblinks
- Mineralienatlas:Bixbyit (Wiki)
- Mindat - Bixbyite (englisch)
- Webmineral - Bixbyite (englisch)