Bismuthinit

Bismuthinit

Bismuthinit
Bismuthinite-23175.jpg
Bismuthinit aus der Biggenden Mine, Queensland, Australien
Chemische Formel

Bi2S3

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.DB.05 (8. Auflage: II/D.08) nach Strunz
02.11.02.03 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal; mmm
Farbe grau, silberweiß, zinnweiß
Strichfarbe grau
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) 6,78
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit {010} vollkommen
{100} und {110} undeutlich
Habitus

Bismutinit (veraltet Wismutglanz), chemisch Bismut(III)-sulfid ist ein nicht seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es zählt zur Aikinit-Gruppe. Das Mineral kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Bi2S3 und bildet meistens derbe, aber auch nadel- oder säulenförmige Aggregate von hellgrauer bis weißer Farbe. Es kann gelblich anlaufen.

Zwischen Bismuthinit und Aikinit besteht eine Mineralserie, bei der das Bismut von Mineral zu Mineral mehr gegen Blei und Kupfer ausgetauscht wird.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten 8. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik gehört der Bismuthinit zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur < 1 : 1“, wo er zusammen mit Antimonselit, Guanajuatit, Metastibnit, Ottemannit, Pääkkönenit und Stibnit eine eigene Gruppe bildet.

Seit der 2001 überarbeiteten 9. Auflage der Strunz'schen Systematik der Minerale ist die Klasse der Sulfide und Sulfosalze zum einen erweitert auf die Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenite, Sulfantimonite und Sulfbismuthite und zum anderen teilweise präziser unterteilt nach der Art der an der Verbindung beteiligten Kationen. Der Bismuthinit ist somit jetzt in der Abteilung der „Metallsulfide mit M : S = 3 : 4 und 2 : 3“ zu finden, wobei das Mineral zusammen mit Antimonselit, Guanajuatit, Metastibnit, Pääkkönenit und Stibnit in der Unterabteilung mit „M : S = 2 : 3“ steht.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bismuthinit ebenfalls in die Klasse der Sulfide, dort allerdings in die Abteilung der „Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am BnXp, mit (m+n):p=2:3“. Hier bildet er zusammen mit dem Leitmineral Stibnit sowie den weiteren Mitgliedern Antimonselit und Guanajuatit die „Stibnitgruppe (Orthorhombisch: Pbnm)“

Bildung und Fundorte

Bismuthinit bildet sich als Sekundärmineral unter hydrothermalen Bedingungen. Man findet das Mineral vor allem in Kupfererzadern in Graniten. Bismuthinit ist häufig mit Bismut, Aikinit, Arsenopyrit, Stannit, Galenit, Pyrit, Chalcopyrit, Turmalin, Wolframit, Cassiterit und Quarz vergesellschaftet.

In Europa findet man Bismutinit unter anderem in Johanngeorgenstadt im Erzgebirge, Bieber in Hessen, im Schwarzwald, im Steffelwald und Mittersill in Salzburg, Rezbanya in Ungarn, Oravicza im Banat, Cornwall in England, in Schweden und Norwegen

Wichtige Funde außerhalb Europas sind Potosí in Bolivien, Nevada (Vereinigte Staaten), Mexiko, Queensland (Australien) und Madagaskar.

Kristallstruktur

Kristallstruktur von Bismuthinit

Bismuthinit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pbnm und den Gitterparametern a = 11,12 Å, b = 11,25 Å und c = 3,97 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Seine Kristallstruktur ist isotyp zu der von Antimonit.

Verwendung

Bismuthinit dient als Rohstoff für die Gewinnung von elementarem Bismut.

Siehe auch

Literatur

  • Bismuthinit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)

Weblinks

Commons: Bismuthinit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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