Stickstofftribromid
Strukturformel | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||
Name | Stickstofftribromid | ||||||
Andere Namen |
Tribromamin | ||||||
Summenformel | NBr3 | ||||||
CAS-Nummer | 15162-90-0 | ||||||
Kurzbeschreibung |
dunkelroter, explosiver Feststoff[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 253,72 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Schmelzpunkt |
explodiert > −100 °C[1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
| |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Stickstofftribromid ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Stickstoffhalogenide gehört. Durch ihre Empfindlichkeit und hohe Explosivität gibt es keine praktische Anwendung für die Verbindung.
Vorkommen
Wird bei der Desinfektion von Schwimmbäder anstelle von Chlor Brom eingesetzt, kann durch die Reaktion mit Harnstoff aus menschlichen Ausscheidungen als Nebenprodukt Stickstofftribromid[3][4] entstehen.
Gewinnung und Darstellung
Stickstofftribromid lässt sich gewinnen durch Bromierung von Stickstofftrichlorid[5]
- $ \mathrm {NCl_{3}+3\ KBr\longrightarrow NBr_{3}+3\ KCl} $
oder durch Umsetzung von Ammoniumbromid, Natriumchlorit und Eisen(III)-bromid
- $ \mathrm {NH_{4}Br+\ NaClO_{2}+2\ FeBr_{3}\longrightarrow } $ $ \mathrm {NaCl+2\ FeBr_{2}+\ NBr_{3}+2\ H_{2}O} $
oder durch Reaktion von Bis(trimethylsilyl)bromamin mit Bromchlorid[6] bei –85 °C in n-Pentan als Lösungsmittel
- $ \mathrm {[(CH_{3})_{3}Si]_{2}NBr+2\ BrCl\longrightarrow NBr_{3}+2\ (CH_{3})_{3}SiCl} $
Auch durch Elektrolyse einer Ammoniumiodid- und Kaliumbromidlösung (NH4I + KBr) kann Stickstofftribromid hergestellt werden.
Bei der Explosion zerfällt Stickstofftribromid in die Elemente:
- $ \mathrm {2\ NBr_{3}\longrightarrow N_{2}+3\ Br_{2}} $
Literatur
- Jochen Jander: Non-Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds. Pure & Appi. Chem., Vol. 49, S. 67–73.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007. ISBN 978-3-11-017770-1, S. 702.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ LennTech:Bromine as Desinfectant
- ↑ Water Quality and Health Council:Pool Helath
- ↑ Lateral Science: Fulminating oils
- ↑ Jochen Jander: Non-Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds. Pure & Appi. Chem., Vol. 49, S. 67–73.
Oxidationsstufe (III): Stickstofftrifluorid | Stickstofftrichlorid | Stickstofftribromid | Iodstickstoff
Andere Oxidationsstufen: Stickstoff(II)-fluorid | Distickstofftetrachlorid | Stickstoff(I)-fluorid | Distickstoffdichlorid
Halogenamine: Monofluoramin | Difluoramin | Monochloramin | Dichloramin | Monobromamin | Dibromamin | Monoiodamin | Diiodamin
Halogenazide: Fluorazid | Chlorazid | Bromazid | Iodazid