Lithiumperoxid

Lithiumperoxid

Kristallstruktur
Keine Kristallstruktur vorhanden
Allgemeines
Name Lithiumperoxid
Andere Namen

Dilithiumperoxid

Verhältnisformel Li2O2
CAS-Nummer 12031-80-0
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 45,88 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,36 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

Zersetzung ab 340 °C[2]

Löslichkeit

exotherme Reaktion mit Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
03 – Brandfördernd 05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272-314
P: 220-​280-​305+351+338-​310 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][2]
Ätzend Brandfördernd
Ätzend Brand-
fördernd
(C) (O)
R- und S-Sätze R: 8-34
S: 8-27-36/37/39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Lithiumperoxid, Li2O2 ist eine Sauerstoffverbindung des Alkalimetalls Lithium.

Herstellung

Die Darstellung erfolgt durch Umsetzung von Lithiumhydroxid mit Wasserstoffperoxid und anschließendem Erhitzen unter Abspaltung von Wasserstoffperoxid[5]

$ \mathrm {LiOH\ +\ H_{2}O_{2}\longrightarrow \ LiOOH\ +\ H_{2}O} $
$ \mathrm {2\ LiOOH\ \xrightarrow {\Delta T} \ Li_{2}O_{2}\ +\ H_{2}O_{2}} $

Eigenschaften

Die Standardbildungsenthalpie von Lithiumperoxid beträgt ΔHf0 = -633 kJ/mol.[6]

Verwendung

Lithiumperoxid kann zur Herstellung hochreinen Lithiumoxids eingesetzt werden. Hierbei wird Lithiumperoxid bei 195 °C zersetzt, wobei sich Lithiumoxid und Sauerstoff bilden:[5]

$ \mathrm {2\ Li_{2}O_{2}\longrightarrow 2\ Li_{2}O+O_{2}} $

Des Weiteren wird es in der Raumfahrt zur Regeneration der lebenserhaltenden Gasversorgungssysteme eingesetzt. Mit Kohlenstoffdioxid reagiert es zu Lithiumcarbonat und Sauerstoff. Hierdurch wird der Atemluft Kohlenstoffdioxid entzogen und Sauerstoff freigesetzt.[7]

$ \mathrm {2\ Li_{2}O_{2}+2\ CO_{2}\longrightarrow 2\ Li_{2}CO_{3}+O_{2}} $

Lithiumperoxid findet Verwendung als Härter für spezielle Polymere.[8]

Einzelnachweise

  1. Helmut Sitzmann in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Datenblatt Lithiumperoxid bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (JavaScript erforderlich).
  3. 3,0 3,1 Datenblatt Lithium peroxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. 5,0 5,1 A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 2007, 102. Auflage, de Gruyter Berlin. ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1263.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie 1995, 101. Auflage, de Gruyter. ISBN 3-11-012641-9, S. 1176.
  7. N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Chemistry of the Elements. 1997, 2. Auflage, Oxford:Butterworth-Heinemann, ISBN 0-7506-3365-4.
  8. Patent DE2365449 1975 Thiokol Chemical Corp.