Ferbam

Ferbam

Strukturformel
Strukturformel von Ferbam
Allgemeines
Name Ferbam
Andere Namen
  • Eisendimethyldithiocarbamat
  • Trifungol
  • Eisen(III)-tris(N,N-dimethyldithiocarbamat)
  • Ferbam, Eisensalz
Summenformel C9H18FeN3S6
CAS-Nummer 14484-64-1
PubChem 26710
Kurzbeschreibung

braun-schwarzer geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 416,51 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,6 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

>180 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (120 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 319-335-315-410
P: 261-​273-​305+351+338-​501 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Reizend Umweltgefährlich
Reizend Umwelt-
gefährlich
(Xi) (N)
R- und S-Sätze R: 36/37/38-50/53
S: (2)-60-61
LD50

1140 mg·kg−1 (Ratte, oral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Ferbam ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate, welche wie andere Dithiocarbamate auch als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird.

Gewinnung und Darstellung

Ferbam kann durch Reaktion von Kohlenstoffdisulfid mit Dimethylamin und Natriumhydroxid und weitere Reaktion des entstehenden Zwischenproduktes (Natriumdimethyldithiocarbamat) mit Eisen(III)-sulfat gewonnen werden.[6]

Verwendung

Ferbam wurde als Breitband-Fungizid bei Obst, verschiedenen Früchten und Beeren sowie Kartoffeln und Tabak eingesetzt. Erste Untersuchungen zu den toxikologischen Eigenschaften der Verbindung fanden Mitte der 1960er Jahre statt.[7] 1995 wurde die Zulassung von Ferbam als Pflanzenschutzmittel in der EU widerrufen.[8] In der Schweiz, Österreich und Deutschland ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das diesen Wirkstoff enthält.[9] Der ADI Wert von Ferbam ist mit 3 µg/kg/KG/d) festgelegt.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 14484-64-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. Juni 2009 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 14484-64-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt Ferbam bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 31. März 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. NIOSH: Iron, tris (dimethyldithiocarbamato) -, abgerufen am 3. Januar 2013.
  6. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0815514015 (Seite 123 in der Google Buchsuche).
  7. Ferbam.
  8. goinform: Entscheidung der Kommission vom 13. Juli 1995 über die Widerrufung der Zulassung für Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Ferbam oder Azinphosethyl.
  9. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 31. März 2010
  10. Ergebnisse des bundesweiten Lebensmittel-Monitorings der Jahre 1995 bis 2002.