Chloressigsäurechlorid

Chloressigsäurechlorid

Strukturformel
Strukturformel von Chloressigsäurechlorid
Allgemeines
Name Chloressigsäurechlorid
Andere Namen
  • Chloracetylchlorid
  • Monochloracetylchlorid
  • CAC
Summenformel C2H2Cl2O
CAS-Nummer 79-04-9
PubChem 6577
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche, stechend riechende Flüssigkeit[1]

Eigenschaften
Molare Masse 112,94 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,42 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−22,5 °C[1]

Siedepunkt

105 °C[1]

Dampfdruck

25,3 hPa[1]

Löslichkeit

in Wasser Zersetzung[1]

Brechungsindex

1,452–1,454[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 05 – Ätzend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331-311-301-372-314-400
EUH: 014-029
P: 273-​280-​305+351+338-​310 [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Giftig Ätzend Umweltgefährlich
Giftig Ätzend Umwelt-
gefährlich
(T) (C) (N)
R- und S-Sätze R: 14-23/24/25-35-48/23-50
S: (1/2)-7/8-9-26-36/37/39-45-61
LD50

198–354 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Chloressigsäurechlorid ist eine Chemikalie, genauer die einfach chlorierte Form des Essigsäurechlorids. Die farblose bis leicht gelbliche, stechend riechende Flüssigkeit raucht an feuchter Luft.

Gewinnung und Darstellung

Gewonnen werden kann Chloressigsäurechlorid durch Chlorierung von Chloressigsäure mit Phosphortrichlorid, Thionylchlorid, Sulfurylchlorid oder Phosgen.[6] Alternativ kann Vinylidenchlorid mit Sauerstoff in Gegenwart von Radikalinitiatoren (Chlor, UV-Licht) in der Dampfphase zu Chloressigsäurechlorid umgesetzt werden.[7]

Eigenschaften

Mit Wasser reagiert Chloressigsäurechlorid zu Monochloressigsäure.

Verwendung

Chloressigsäurechlorid ist ein wichtiger Baustein für die Synthese organischer Verbindungen, z.B. Pflanzenschutzmitteln, Adrenalin, Diclofenac, Diazepam oder Lidocain.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu Chloressigsäurechlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Oktober 2007 (JavaScript erforderlich).
  2. Datenblatt Chloressigsäurechlorid bei ChemBlink, abgerufen am 25. Februar 2011.
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 79-04-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Datenblatt Chloroacetyl chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. März 2011.
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. 6,0 6,1 Toxikologische Bewertung von Chloracetylchlorid bei BG Chemie, abgerufen am 22. August 2012.
  7. Larsen, Eric R., Keller, Albert Kent, Plepys, Raymond A.: METHOD OF PREPARING CHLOROACETYL CHLORIDE, 1972, United States The Dow Chemical Company, Patent 3674664.