Chlordiphenylphosphan
Strukturformel | |||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||
Name | Chlordiphenylphosphan | ||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C12H10ClP | ||||||||||||||||
CAS-Nummer | 1079-66-9 | ||||||||||||||||
PubChem | 66180 | ||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1] | ||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||
Molare Masse | 220,64 g·mol−1 | ||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||||||||||||
Dichte | |||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||
Siedepunkt |
320 °C[1] | ||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||
Löslichkeit |
heftige Zersetzung mit Wasser[1] | ||||||||||||||||
Brechungsindex |
1,634[2] | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||
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LD50 |
360 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[4] | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Chlordiphenylphosphan ist eine zur Gruppe der Phosphane gehörende chemische Verbindung. Sie trägt zwei Phenylreste und ein Chloratom am zentralen Phosphor gebunden.
Herstellung
Technisch kann die Synthese von Chlordiphenylphosphan durch die Disproportionierung von Dichlorphenylphosphan bei Temperaturen über 280 °C in der Gasphase bewerkstelligt werden.[5]
- $ \mathrm {2\ Cl_{2}PPh\longrightarrow \ ClPPh_{2}\ +\ PCl_{3}} $
- Disproportionierung von Dichlorphenylphosphan in Chlordipenylphosphan und Phosphortrichlorid. Ph = Phenyl
Die großtechnische Synthese verläuft über die Umsetzung von Phosphortrichlorid mit Benzol bei 600 °C, wobei zunächst Dichlorphenylphosphan, das nach oben gezeigter Reaktion zu Chlorphenylphosphan disproportioniert.[6]
Im Labormaßstab kann zur Herstellung beispielsweise die Reaktion von Phosphortrichlorid mit Phenylzinkchlorid (PhZnCl) oder Diphenylquecksilber (Ph2Hg) genutzt werden.[2]
- $ \mathrm {PCl_{3}\ +\ 2\ PhZnCl\longrightarrow \ ClPPh_{2}\ +\ 2\ ZnCl_{2}} $
- Phosphortrichlorid reagiert mit Phenylzinkchlorid zu Chlordiphenylphosphan und Zinkchlorid.
Ein weiterer Weg besteht in der Umsetzung von Triphenylphosphan mit molekularem Chlor.[7]
- $ \mathrm {PPh_{3}\ +\ Cl_{2}\longrightarrow \ ClPPh_{2}\ +\ PhCl} $
- Triphenylphosphan reagiert mit Chlor zu Chlorphenylphosphan und Chlorbenzol.
Eigenschaften
Chlordiphenylphosphan ist eine ätzende Flüssigkeit, die unterhalb einer Temperatur von 14–16 °C verfestigt. Mit Wasser reagiert sie heftig unter Bildung von Chlorwasserstoff.
Verwendung
Die Verbindung besitzt mit dem Chloratom eine Abgangsgruppe, wodurch nukleophile Substitutionen an ihr durchgeführt werden können. Durch die Verwendung von Grignard-Reagenzien als Nukleophile sind alkylierte und arylierte Phosphane zugänglich.
Sie wird eingesetzt um Phosphanliganden wie dppm und dppp herzustellen.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Eintrag zu CAS-Nr. 1079-66-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. Juni 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 Th. Weil: Über Diarylchlorphosphine, in: Helv. Chim. Acta, 1954, 37 (2), S. 654–655.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Datenblatt Chlordiphenylphosphan bei Merck, abgerufen am 4. März 2010..
- ↑ A. Broglie: Ueber das Verhalten von Phosphenylchlorid bei höherer Temperatur, in: Chem. Ber., 1877, 21, S. 628.
- ↑ J. Svara, N. Weferling, T. Hofmann: Organic Phosphorus Compounds in: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 7. Auflage, John Wiley & Sons, 2008.
- ↑ A. Michaelis, H. v. Soden: Ueber Tripenylphosphin und einige Derivate desselben, in: Liebigs Ann., 1885, 229 (3), S. 295–334.