Cadmiumhydroxid

Cadmiumhydroxid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Cadmiumhydroxid
__ Cd2+ __ OH
Allgemeines
Name Cadmiumhydroxid
Andere Namen

Cadmiumdihydroxid

Verhältnisformel Cd(OH)2
CAS-Nummer 21041-95-2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 146,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,79 g·cm−1[1]

Schmelzpunkt

300 °C[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-312-332-410
P: 273-​280-​501 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 20/21/22-50-53
S: 60-61
MAK

aufgehoben, da cancerogen[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Cadmiumhydroxid ist eine chemische Verbindung des Cadmiums aus der Gruppe der Hydroxide. Es ist ein fester, weißer Stoff, der sich bei ungefähr 300 °C zersetzt.

Gewinnung und Darstellung

Cadmiumhydroxid entsteht durch Reaktion von Basen mit Cadmiumsalzlösungen und Ausfällung. Feinkristallines Cadmiumhydroxid kann nur durch Reaktion von Cadmiumnitratlösungen mit Natriumhydroxid erhalten werden.[5]

$ \mathrm {Cd(NO_{3})_{2}+2\ NaOH\rightarrow Cd(OH)_{2}+2\ NaNO_{3}} $

Hohe Konzentrationen an Halogenid-Ionen verhindern die Bildung von Cadmiumhydroxid, da sich das [CdX4]2−-Ion (X= F, Cl, Br, I) bildet.[5]

Eigenschaften

Cadmiumhydroxid kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der Raumgruppe $ P{\bar {3}}mI $ mit den Gitterparametern a = 349,9 pm und c = 470,1 pm sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. Die Struktur entspricht damit der Brucit-Struktur und ist eng verwandt mit der Cadmiumiodidstruktur.[6]

Cadmiumhydroxid ist im Vergleich zu Zinkhydroxid stärker basisch und löst sich daher nur in starken Basen. In [Ammoniak] ist es unter Bildung von Hexammin-Ionen [Cd(NH3)6]2+ löslich.[7]

Verwendung

Cadmiumhydroxid dient als Anodenmaterial entladener Nickel-Cadmium-Akkumulatoren. In der Anodenfertigung wird es durch Oxidation von metallischem Cadmium durch Wasserstoffperoxid auf dem Trägermaterial erzeugt. Auch entsteht es während des Entladungsvorganges dieser Akkumulatoren, beim Laden wird es zu Cadmium reduziert.[8]

Für die Gewinnung anderer Cadmiumverbindungen ersetzt es häufiger Cadmiumoxid.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Datenblatt Cadmiumhydroxid bei AlfaAesar, abgerufen am 1. September 2010 (JavaScript erforderlich)..
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Cadmiumverbindungen“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Cadmiumverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „CLP_82820“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Datenblatt Cadmiumhydroxid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. März 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. 5,0 5,1 5,2 Karl-Heinz Schulte-Schrepping, Magnus Piscator: Cadmium and Cadmium compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH, Weinheim 2002, doi:10.1002/14356007.a04_499.
  6. Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch Fur Chemiker und Physiker: Band 3: Elemente, Anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. 3. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 1374 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  7. Gerd Blumenthal, Dietmar Linke, Siegfried Vieth: Chemie: Grundwissen für Ingenieure. Vieweg+Teubner Verlag, 2006, ISBN 978-3-5190-3551-0, S. 356 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  8. Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter: Taschenbuch der Chemie. 20. Auflage, Harri Deutsch Verlag, 2007, ISBN 978-3-8171-1761-1, S. 379 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).