Cadmiumfarben
Cadmiumfarben ist eine Sammelbezeichnung für gelbe, orange bis rote Pigmente. Sie sind ein Gemenge aus dem gelben Cadmiumsulfid CdS und dem in Reinform braunen – und so wertlosen – Cadmiumselenid CdSe, stellen sich also in der Form Cd(S, Se) dar.
Sie sind giftig, allerdings deutlich weniger als andere Cadmiumverbindungen, weil sie eine sehr geringe Löslichkeit in Wasser besitzen. Bei der Verbrennung entsteht aber leicht wasserlösliches, hochgiftiges Cadmiumoxid. Sie weisen brillante Farbtöne, hohe Deckkraft, aber nur mäßiges Färbevermögen auf. Je höher der Selenanteil, desto dunkler das Rot, desto teurer sind sie aber auch.
Obwohl mit Greenockit (Cadmiumblende, CdS) ein Mineral natürlich vorkommt, ist dessen Verwendung als Malmittel unerwiesen. Nach der Entdeckung von Cadmiumgelb durch Friedrich Stromeyer 1818 wurden sie erst in den 1920er Jahren produziert (Bayer 1925). Sie dienten aber insbesondere als Ersatz für die schlechteren Chromgelb (Blei(II)-chromat PbCrO4) und seinem Derivat Chromrot, aber auch den instabilen Zinnober (Cinnabarit).
Heutige Cadmiumpigmente sind hoch lichtecht und wetterfest. Im Besonderen sind sie thermisch stabil (hitzefest) und gegen Reduktionsmitteln resistent, und werden für die Färbung von Thermoplasten verwendet. Außerdem absorbieren sie UV-Licht, was die Alterung der Kunststoffe verzögert.
Sie werden auch in Künstlerfarben verwendet. Mit den Pyrrolpigmenten und Chinacridonen stehen aber heute ungiftige, hochwertige Gelb-/Rotpigmente für diesen Zweck zur Verfügung.
Quellen
- 21010 - 21540 Cadmiumfarben. Kremer Pigmente GmbH & Co. KG, abgerufen am 2010.