Bortriiodid

Bortriiodid

Strukturformel
Strukturformel von Bortriiodid
Allgemeines
Name Bortriiodid
Andere Namen

Triiodboran

Summenformel BI3
CAS-Nummer 13517-10-7
PubChem 83546
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 391,52 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,35 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

49,9 °C[1]

Siedepunkt

209,5 °C[3]

Löslichkeit
  • unlöslich in Wasser[3]
  • löslich in Kohlenstoffdisulfid[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280-​305+351+338-​310 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][2]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 34
S: 26-36/37/39-43-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Bortriiodid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bor-Halogen-Verbindungen bzw. anorganischen Iodverbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Bortriiodid kann durch Reaktion von Lithiumborhydrid mit Iod gewonnen werden, wobei neben Bortriiodid auch Lithiumiodid, Wasserstoff und Iodwasserstoff entstehen.[1]

$ \mathrm {3\ LiBH_{4}+8\ I_{2}\rightarrow 3\ LiI+3\ BI_{3}+4\ H_{2}+4\ HI} $

Eigenschaften

Bortriiodid bildet im reinen Zustand farblose, sonst rötliche, glänzende, luft- und hydrolyseempfindliche[5] Kristalle, welche eine hexagonale Kristallstruktur (a = 699,09 ± 0,02 pm, c = 736,42 ± 0,03 pm, Raumgruppe P63/m)[6] besitzen. Bortriiodid ist eine starke Lewis-Säure und löslich in Kohlenstoffdisulfid.[1]

Bortriiodid reagiert mit Wasser unter Zersetzung zu Borsäure und Iodwasserstoffsäure:

$ \mathrm {BI_{3}+3\ H_{2}O\ \rightleftharpoons \ B(OH)_{3}+3\ HI} $

Verwendung

Bortriiodid kann zur Herstellung von anderen chemischen Verbindungen[7] und als Katalysator (zum Beispiel bei der Kohleverflüssigung) verwendet werden.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, ISBN 3-432-87813-3.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt Boron triiodide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. April 2010.
  3. 3,0 3,1 Lide, D. R., ed. (2005), CRC Handbook of Chemistry and Physics (86th ed.), Boca Raton (FL): CRC Press, ISBN 0-8493-0486-5.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. http://www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/netahtml/HSS/Diss/StangeBernd/diss.pdf
  6. Barbara Albert, Konny Schmitt: Die Kristallstruktur von Bortriiodid, BI3, in: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Volume 627 Issue 5, S. 809–810; doi:10.1002/1521-3749(200105)627:5<809::AID-ZAAC809>3.0.CO;2-J.
  7. http://d-nb.info/991806476/34
  8. Hydrierung in Gegenwart von Boran- und Iod-Katalysatoren ebnet den Weg zur Verflüssigung von Magerkohle (innovations-report)

Weblinks

  • Bortriiodid in P. J. Linstrom, W. G. Mallard (Hrsg.): NIST Chemistry WebBook, NIST Standard Reference Database Number 69. National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg MD