Lithiumborhydrid

Lithiumborhydrid

Strukturformel
LithiumkationBorhydridanion.svg
Allgemeines
Name Lithiumborhydrid
Andere Namen
  • Lithiumboranat
  • Lithiumtetrahydroborat
  • Lithiumtetrahydridoborat
Summenformel LiBH4
CAS-Nummer 16949-15-8
PubChem 4148881
Kurzbeschreibung

hygroskopischer, weißer bis grauer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 21,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,6660 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

280 °C[1]

Löslichkeit
  • Zersetzt sich in Wasser (209 g·l−1 bei 10 °C)[1]
  • löslich in Ether (2,5 g·l−1 bei 19 °C)[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 260-301-311-314-331
P: 223-​231+232-​261-​280-​370+378-​422Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][1]
Leichtentzündlich Giftig
Leicht-
entzündlich
Giftig
(F) (T)
R- und S-Sätze R: 14/15-25-34
S: 8-26-36/37/39-43-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Lithiumborhydrid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Lithiumverbindungen und Borane.

Gewinnung und Darstellung

Lithiumborhydrid kann durch eine Metathese-Reaktion von Natriumborhydrid und Lithiumbromid erzeugt werden.[5]

$ \mathrm {NaBH_{4}+LiBr\longrightarrow NaBr+LiBH_{4}} $

Die direkte Bildung aus metallischem Lithium, Bor und Wasserstoff ist im Prinzip möglich, erfordert aber extreme Bedingungen (150 at Wasserstoffdruck, 650 °C).[6]

Auch die Herstellung aus (intermediärem) Diboran (zum Beispiel aus Lithiumhydrid mit Bortrifluorid in Diethylether) ist möglich.[6][2]

$ \mathrm {2\ LiH+B_{2}H_{6}\longrightarrow 2\ LiBH_{4}} $

Eigenschaften

Lithiumborhydrid ist ein brennbarer, hygroskopischer, weißer bis grauer Feststoff. Er zersetzt sich bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft und bildet dabei Wasserstoff.[1]

$ \mathrm {LiBH_{4}+2\ H_{2}O\longrightarrow LiBO_{2}+4\ H_{2}} $

Verwendung

Lithiumborhydrid wird als Reduktionsmittel für Aldehyde, Ketone, Lactone, Epoxide und Ester in der organischen Chemie verwendet.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu CAS-Nr. 16949-15-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Juli 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. Band 2, S. 793; ISBN 3-432-87813-3.
  3. 3,0 3,1 Datenblatt Lithium borohydride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Peter Rittmeyer, Ulrich Wietelmann: Hydrides. In Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 2002, Wiley-VCH, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a13_199.
  6. 6,0 6,1 Verfahren zur Herstellung von Lithiumborhydrid