Bortribromid
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Giftiger Stoff
- Ätzender Stoff
- Borverbindung
- Bromverbindung
Strukturformel | ||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Bortribromid | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
Tribromboran | |||||||||||||||||||
Summenformel | BBr3 | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 10294-33-4 | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1] | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 250,54 g·mol−1 | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||||||||||||
Dichte |
2,64 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||
Siedepunkt |
91 °C[1] | |||||||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
heftige Zersetzung in Wasser[1] | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Bortribromid ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Bor und Brom mit der Summenformel BBr3.
Darstellung
Bortribromid lässt sich darstellen:
1. durch Umsetzung von Bortrifluorid mit Aluminiumbromid
- $ \mathrm {BF_{3}+AlBr_{3}\ \rightleftharpoons \ BBr_{3}+AlF_{3}} $
2. durch Umsetzung von Borcarbid mit elementarem Brom im Quarzrohr bei erhöhter Temperatur
- $ \mathrm {B_{4}C+6\ Br_{2}\ \rightarrow \ 4\ BBr_{3}+C} $
Eigenschaften
Bortribromid ist eine sehr giftige, an feuchter Luft rauchende Verbindung, die bei Raumtemperatur als Flüssigkeit vorliegt. Sie ist kommerziell verfügbar und eine starke Lewis-Säure.
Durch Hydrolyse erfolgt eine Zersetzung zu Borsäure und Bromwasserstoffsäure:
- $ \mathrm {BBr_{3}+3\ H_{2}O\ \rightleftharpoons \ B(OH)_{3}+3\ HBr} $
Verwendung
Bortribromid kann zur Spaltung von Ethern unter milden Bedingungen, insbesondere zur schonenden Spaltung von Alkylarylethern benutzt werden. Zusätzlich wird es auch bei der Olefin-Polymerisation und bei Friedel-Crafts-Reaktionen eingesetzt. In der Elektronikindustrie dient es als Borlieferant bei der Dotierung von Halbleitern.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt Bortribromid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 10294-33-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 10294-33-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. März 2011 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.