Borishanskiit

Borishanskiit

Borishanskiit
Andere Namen
  • IMA 1974-010
Chemische Formel

Pd(As,Pb)2

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.50 (8. Auflage: II/D.21) nach Strunz
02.12.16.01 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin mm2
Farbe dunkelgrau
Strichfarbe
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 10,2
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Borishanskiit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd(As,Pb)2 und bildet bis zu 150 μm große Körner von dunkelgrauer Farbe, die in anderen Sulfiden eingeschlossen sind.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1974 von L.W. Rasin, L.S. Dubakina, W.I. Meschankina und V.D. Begizovin der Typlokalität Talnakh in der Nähe von Norilsk in Russland gefunden. Es wurde nach der russischen Mineralogin Serafima Samoilowna Borischanskaja (1907–1988) benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Borishanskiit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Froodit und Urvantsevit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Iridarsenit eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE), die zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen zählt.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[1]

Bildung und Fundorte

Borishanskiit bildet sich in sulfidischen Kupfer-Nickel-Erzen. Es ist vergesellschaftet mit Nickelin, Pentlandit, Cubanit, Chalkopyrit, Magnetit, Pyrrhotin, Zvyagintsevit und Atokit.

Funde sind bislang nur aus der Typlokalität bekannt.

Kristallstruktur

Borishanskiit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Ccm21 mit den Gitterparametern a = 7,18 Å, b = 8,62 Å und c = 10,66 Å sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Borishanskiit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks