Inklusion (Mineralogie)

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Fluoriteinschlüsse in Quarz, Provinz Fianarantsoa, Madagaskar

Eine Inklusion (lat. inclusio „Einschluss“) ist ein in einem Mineral eingeschlossener Fremdstoff (Flüssigkeit, Gas, Erdöl, Naturasphalt oder ein anderes Mineral).
Man unterscheidet in der Mineralogie zwischen primären Inklusionen, die im hydrothermalen Stadium noch vor Abschluss der Kristallbildung in Zwischenräumen entstanden, und sekundären Inklusionen, die erst nach der Auskristallisierung entstanden.

Zu den bekanntesten Inklusionen gelten Mineralnadeln (z. B. Rutilnadeln). Diese bilden sich, wenn schon befindliche Kristalle durch ein anderes Mineral (z. B. Quarz) eingeschlossen werden, der zweite Kristall wächst dann um den ersten herum. Gerade Quarz enthält oft kleine oder größere Inklusionen, wie Asphalt (Stinkquarz), Hämatit oder die oben genannten Rutilnadeln.

Öl- und Gaseinschlüsse in einem Quarzkristall, Balochistan, Pakistan

Inklusionen können auch gleichzeitig mit dem umschließenden Kristall wachsen. Wenn der Mutterkristall eine Zeit lang nicht wächst, können anderen Mineralien sich auf ihm absetzten, wenn er dann wieder größer wird, umschließt er den zwischenzeitlich gewachsenen (anderen) Kristall und eine Inklusion bildet sich.

Einschlüsse von Gasen oder Flüssigkeiten gehören, wenn sie während des Kristallwachstums eingeschlossen wurden, zu den primären Inklusionen. Wenn sie erst nach dem abgeschlossenen Wachstum durch Risse und Bruchstellen in den Kristall hineinkommen (zum Teil auch durch die Zersetzung eingeschlossener Mineralien), spricht man von sekundären Inklusionen.

Oft sind die Gas- oder Flüssigkeitsblasen nicht besonders groß, mit einem Durchmesser von unter 0,1 mm. Durch Inklusionen können Rückschlüsse auf die Bildung der Kristalle gezogen werden, z. B. über die Bildungstemperaturen und -bedingungen.

Wenn kleine Einschlüsse in großen Mengen vorkommen kann dies zu Lichterscheinungen führen. Beispiele dafür sind Tigerauge oder Labradorit, hier ersetz der Quarz ein anderes Mineral (Pseudomorphose) aber wächst nicht in seiner normalen Kristallform sondern in der schon gewachsenen Form des ehemaligen Minerals.

Auch Xenolith ist eine Inklusion, hier wird älteres Nebengestein durch neueres Gestein vulkanischen Ursprungs ummantelt.

Literatur

  • Jaroslav Hyrsl, Gerhard Niedermayr: Einschlüsse in Quarz. Inclusions in Quartz., ISBN 3925094814
  • E. Gübelin, J. Koivula: Bildatlas der Einschlüsse in Edelsteinen, 1986. ISBN 385504094X
  • R. Rykart: Bergkristall, 1977. ISBN 372256249X

Weblinks

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