Allylchlorid
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Feuergefährlicher Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Chloralken
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||||
Name | Allylchlorid | |||||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C3H5Cl | |||||||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 107-05-1 | |||||||||||||||||||||||
PubChem | 7850 | |||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
leichtentzündliche, farblose bis rote Flüssigkeit mit senfölartigem Geruch[1] | |||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 76,53 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||||||||||||||||
Dichte |
0,94 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt |
45 °C (polymerisiert leicht beim Erhitzen)[1] | |||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
schlecht in Wasser (3,6 g·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||||
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MAK |
aufgehoben, da wahrscheinlich krebserzeugend [1] | |||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Allylchlorid (3-Chlorpropen) ist eine giftige, umweltschädliche und leicht entzündliche Flüssigkeit, die bereits bei Raumtemperatur verdampft. Die gasförmige Substanz ist schwerer als Luft und besitzt einen stechenden, senfölartigen Geruch. Allylchlorid ist vor allem für Fische gefährlich und hat die Formel CH2=CH–CH2Cl.
Gewinnung und Darstellung
Allychlorid kann durch Reaktion von Propen mit Chlor bei hohen Temperaturen (~500 °C) hergestellt werden.
Eigenschaften
Allylchlorid schmilzt bei −136 °C und verdampft bei 45 °C. Die Selbstentzündungstemperatur liegt bei 390 °C. Die Dichte ist geringfügig kleiner als die von Wasser und beträgt 0,94 g·cm−3. Mit unedlen Metallen wie Aluminium geht Allylchlorid eine heftige Reaktion ein.
Verwendung
Allylchlorid ist Ausgangsstoff für Lack- und Polymeradditive, Silikone, Wasserbehandlungsprodukte und Arzneistoffe. Mehr als 90 % des weltweit erzeugten Allylchlorids werden zur Herstellung von Epichlorhydrin verwendet.[1]
Sicherheitshinweise
Allylchlorid ist ein Kontaktgift und kann auch über die Haut aufgenommen werden. An den Augen ruft es Schwellungen, Rötungen und einem verschwommenen Blick hervor und kann bis zur völligen Blindheit führen. Außerdem können Hautrötungen, Gliederschmerzen, Erbrechen, Husten, Hals und Kopfschmerzen, Schwindel auftreten. Bei längerem Kontakt kann Allylchlorid zum Tod führen.
Siehe auch
- 1-Chlorpropen
- 2-Chlorpropen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu Allylchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. März 2009 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 107-05-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Allylchlorid bei Merck, abgerufen am 7. März 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.