Allylalkohol
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Allylalkohol
Strukturformel | ||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Allylalkohol | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C3H6O | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 107-18-6 | |||||||||||||||||||
PubChem | 7858 | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit mit reizendem Geruch nach Senföl [1] | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 58,08 g·mol−1 | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||||||||||||
Dichte |
0,85 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||
Siedepunkt |
97 °C[1] | |||||||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
mit Wasser vollständig mischbar[1] | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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MAK |
nicht festgelegt, da krebserzeugend[1] | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Allylalkohol, auch als 2-Propen-1-ol bezeichnet, ist eine farblose, klare und bei Raumtemperatur flüssige chemische Verbindung. Sie bildet heftig reizende Dämpfe von fadem, stechendem Geruch. Sie besteht aus einer Kette von drei Kohlenstoffatomen mit einer Doppelbindung, sowie Wasserstoffatomen und einer Hydroxygruppe (OH-Gruppe). Allylalkohol ist damit ein ungesättigter Alkohol und zählt zu den Alkenolen.
Synthese
Die erste Darstellung von Allylalkohol erfolgte 1856 durch Cahours und Hofmann ausgehend von Allyliodid.[5] Im Labor lässt sich Allylalkohol durch die Umsetzung von Glycerin mit Ameisensäure darstellen.[6]
Daneben ist Allylalkohol durch eine Meerwein-Ponndorf-Verley-Reduktion von Acrolein bzw. als Nebenprodukt einer Tischtschenko-Reaktion zugänglich.[7] Es existieren weitere Spezialverfahren zur Allylalkoholdarstellung, eine Übersicht über eine Vielzahl an patentierten Verfahren ist in Ref.[8] zu finden. Die technische Darstellung von Allylalkohol kann durch alkalische Hydrolyse von Allylchlorid, durch katalytische Isomerisierung von Propylenoxid, durch Hydrolyse/Methanolyse von Allylacetat oder aber durch eine Selektivhydrierung von Acrolein (z. B. an Silberkatalysatoren) erfolgen.[5][8]
Verwendung (Auswahl)
Allylalkohol ist ein wichtiges Zwischenprodukt in zahlreichen organisch-chemischen Synthesen. Durch gezielte Oxidation erhält man Acrolein, aus dem > 400 000 to/Jahr der Aminosäure DL-Methionin hergestellt werden; Weltmarktführer dafür ist Evonik Industries. Der Arzneistoff Dimercaprol wird in zwei Stufen aus Allylalkohol hergestellt.[9]
Sicherheitshinweise
Allylalkohol ist entzündlich und giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. Er sollte bei maximal 15 °C und damit in einem Kühlschrank für Chemikalien gelagert werden.
Literatur
- Römpp Chemie Lexikon CD
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Allylalkohol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. Nov. 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 107-18-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Allylalkohol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. März 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ 5,0 5,1 Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Wiley-VCH 2000 Wiley Online Library: Book Abstract.
- ↑ O. Kamm, E. R. Taylor: "Allyl alcohol" in Organic Syntheses 1921, 1, p.15 Organic Syntheses Prep.
- ↑ H. Beyer, W. Walter Lehrbuch der Organischen Chemie, 23. Aufl., Hirzel Verlag, Stuttgart 1998.
- ↑ 8,0 8,1 J. Hohmeyer Dissertation, Fritz-Haber-Institut Berlin / Technische Universität Darmstadt 2009 Charakterisierung von Silberkatalysatoren für die Selektivhydrierung mittels DRIFT-Spektroskopie, Adsorptionskalorimetrie und TAP-Reaktor - tuprints.
- ↑ Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000), 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, S. 662−663, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
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