Zinn(II)-hydroxid

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Strukturformel
Struktur des Zinn(II)-Ions Sn2+  2 · Struktur des Hydroxidions (OH)−
Allgemeines
Name Zinn(II)-hydroxid
Andere Namen

Zinndihydroxid

Summenformel Sn(OH)2
CAS-Nummer 12026-24-3
Kurzbeschreibung

weißes, amorphes Pulver [1]

Eigenschaften
Molare Masse 152,716 g·mol−1
Aggregatzustand

fest [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Zinn(II)-hydroxid (Zinndihydroxid) ist eine stabile anorganische Verbindungen des Zinns mit der Oxidationsstufe II. Das Hydroxid ist amphoter, da es sowohl mit starken Säuren wie auch mit starken Basen reagiert. Mit starken Säuren bildet das Hydroxid die Zinn(II)-salze und mit starken Laugen die Stannate(II), veraltet Stannite genannt. Letztere sind damit Salze einer Zinn(II)-säure, die sowohl Tri-[Sn(OH)3]– wie auch Tetra-hydroxozinn(II)-[Sn(OH)4]2−–Verbindungen bildet.[3]

Gewinnung, Darstellung und Eigenschaften

Fällung von Zinn(II)-hydroxid aus einer Zinn(II)-chloridlösung

Bei der Zugabe von verdünntem Alkalihydroxid zu Zinn(II)-salzlösungen wird ein weißer Niederschlag eines Zinn(II)-oxidhydrates gebildet, das in Wasser schwer löslich ist. Die Gleichung für die Bildung des reinen Hydrats ist wie folgt:

$ \mathrm {SnCl_{2}\ +\ 2\ NaOH\longrightarrow \ {Sn(OH)_{2}\downarrow }\ +\ 2\ NaCl} $

Beim Lösen von Zinn(II)-salzen in neutralem Wasser entstehen durch Hydrolyse Zinn(II)-hydroxide mit nicht einheitlicher Zusammensetzung. Für die Oxidhydrate werden unterschiedliche Zusammensetzungen angegeben, deren Formeln aber alle umstritten sind. Nachfolgend einige Beispiele dafür aus der Literatur[4]:

  • 2SnO·H2O
  • 3SnO·H2O
  • 3SnO·2H2O
  • 5SnO·2H2O

Das reine Zinn(II)-hydroxid konnte erst 1976[4]: über eine Organozinnverbindung 2R3SnOH mittels Hydrolyse bei Anwesenheit von Zinn(II)-chlorid hergestellt werden.

Wird Zinn(II)-hydroxid in einer sauerstofffreien Atmosphäre erhitzt so bildet sich ein blauschwarzes Pulver, das Zinn(II)-oxid.[3] Nachfolgend die Reaktionsgleichung:

$ \mathrm {Sn(OH)_{2}\longrightarrow \ SnO+H_{2}O} $

Wie alle Zinn(II)-verbindungen ist auch das Hydroxid ein Reduktionsmittel und oxidiert leicht zu einer Zinn(IV)-verbindung.

In starken Basen löst sich das Oxidhydrat zu den Alkalistannaten(II). Die Reaktionsgleichung für die Reaktion mit Natriumhydroxid zu Natriumstannat(II) ist wie folgt:

$ \mathrm {Sn(OH)_{2}\ +\ 2\ NaOH\longrightarrow \ Na_{2}Sn(OH)_{4}} $

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 David R. Lide, Mary Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 87. Auflage, CRC Press, 1998, ISBN 9780849305948, S. 4/95
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. 3,0 3,1 Holleman-Wiberg, Verlag Walter de Gruyter&Co, 37.–39. Auflage, 1956, S. 354
  4. 4,0 4,1 W. D. Honnick, J. J. Zuckerman: Tin(II) hydroxide, Inorg. Chem., 1976, 15(12), 3034–3037, doi:10.1021/ic50166a019

Literatur

  • Holleman-Wiberg, Verlag Walter de Gruyter&Co, 37.–39. Auflage, 1956, S. 353–54
  • Jander-Wendt, S.Hirzel Verlag Sttg., 3. Auflage, 1959

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