Zinkcyanid

Zinkcyanid

Strukturformel
Zinkion 2 Cyanidion
Allgemeines
Name Zinkcyanid
Andere Namen
  • Zyanzink
  • Cyanzink
  • Zinkdicyanid
Summenformel Zn(CN)2 bzw. C2N2Zn
CAS-Nummer 557-21-1
PubChem 11186
Kurzbeschreibung

farbloser bis weißer Feststoff mit bittermandelartigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 117,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,85 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

800 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser (5 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-310-330-410
EUH: 032
P: 260-​301+310-​320-​361-​405-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-32-50/53
S: (1/2)-7-28-29-45-60-61
MAK

2 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Zinkcyanid ist eine anorganische chemische Verbindung, die sich aus Zink und Cyanid zusammensetzt.

Vorkommen

Zinkcyanid ist ein Beiprodukt bei der Extraktion von Gold, wobei Zink zu einer Goldcyanidlösung zugesetzt wird, um reines Gold zu erhalten.

Gewinnung und Darstellung

Zinkcyanid kann aus einer Zinksulfat- oder Zinkchloridlösung durch Zusatz einer Lösung von Kaliumcyanid oder Natriumcyanid ausgefällt werden.

Eigenschaften

Zinkcyanid besitzt eine polymere Struktur, bei der das tetrahedrale Zink über Brücken aus Cyanid-Liganden verbunden ist. Alternativ kann die Struktur auch als zwei sich überlappende Adamantane gesehen werden. Die Verbindung weist einen der größten negativen Längenausdehnungskoeffizienten auf.

Verwendung

Zinkcyanid wird in der Galvanotechnik zur elektrolytischen Abscheidung von Zink und Messing verwendet. Es dient weiterhin als Katalysator bei der Cyanosilylation von Aldehyden und Ketonen[4], sowie zur Einführung von Formylgruppen bei organischen Synthesen. So wird zum Beispiel 2-Hydroxy-1-naphthaldehyd durch Reaktion von 2-Naphthol, Zinkcyanid und Chlorwasserstoff gewonnen.[5][6]

Sicherheitshinweise

Bei Kontakt von Zinkcyanid mit Säuren wird Cyanwasserstoff (Blausäure) freigesetzt. Bei Kontakt mit Magnesium besteht Explosionsgefahr.

Weblinks

  • Bulletin of the Chemical Society of Japan: Galvanische Abscheidung von Legierungen aus Metallcyaniden in Cyanidlösung

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 557-21-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. Juli 2009 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Salze der Blausäure“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Salze der Blausäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. März 2011 (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. J. K. Rasmussen, S. M. Heilmann: In situ Cyanosilylation of Carbonyl Compounds: O-Trimethylsilyl-4-Methoxymandelonitrile. In: Organic Syntheses, Collective Volume, 1990, 7, S. 521.
  5. Roger Adams, I. Levine: Simplification of the Gattermann Synthesis of Hydroxy Aldehydes. In: Journal of the American Chemical Society, 1923, 45, S. 2373-2377, doi:10.1021/ja01663a020.
  6. R. C. Fuson, E. C. Horning, S. P. Rowland, M. L. Ward: Mesitaldehyde. In: Organic Syntheses, Collective Volume, 1955, 3, S. 549.