Vandenbrandeit

Vandenbrandeit

Vandenbrandeit
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Vandenbrandeit (schwarzgrün) mit Kasolit (gelbgrüne Flocken) aus der Musonoi Mine, Katanga (Demokratische Republik Kongo)
Chemische Formel

Cu[UO2|(OH)4]

Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.GB.45 (8. Auflage: IV/H.04) nach Strunz
05.03.02.01 nach Dana
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin triklin-pinakoidal $ {\bar {1}} $[1]
Farbe dunkelgrün, schwarzgrün
Strichfarbe grün
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 4,91 bis 5,03
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}
Habitus dünne, tafelige Kristalle, oft in parallelen Lagen
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,760 bis 1,770 ; nβ = 1,780 - 1,792 ; nγ = 1,800[2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,040[2] ; zweiachsig negativ
Optischer Achsenwinkel 2V = gemessen: 90°; berechnet: 60° bis 88°[2]
Pleochroismus gelbgrün bis blaugrün
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität stark radioaktiv

Vandenbrandeit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu[UO2|(OH)4] und entwickelt meist durchsichtige bis durchscheinende, dünne, tafelige bis blättrige Kristalle (oft in parallelen Lagen zusammengesetzt), aber auch massige Aggregate von dunkelgrüner bis schwarzgrüner Farbe und grüner Strichfarbe.

Besondere Eigenschaften

Das Mineral ist durch seinen Urangehalt stark radioaktiv und weist eine spezifische Aktivität von etwa 106 kBq/g[1] auf (zum Vergleich: natürliches Kalium 31,2 Bq/g).

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde der Vandenbrandeit in einer Uranerz-Lagerstätte bei Kalongwe in Katanga (Demokratische Republik Kongo) und beschrieben 1932 durch Alfred Schoep (1881-1966), der das Mineral nach Pierre Van den Brande benannte, dem belgischen Geologen und Bodengutachter von Katanga, der die Lagerstätte in Kalongwe entdeckte.

Klassifikation

In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Vandenbrandeit noch zur gemeinsamen Abteilung der „Uranyl-Hydroxide und -Hydrate“. Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde diese Abteilung aufgeteilt und zusätzlich präziser nach der Art der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur unterteilt. Das Mineral steht somit jetzt in der Abteilung der „Uranyl Hydroxide“ und dort als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung „Mit zusätzlichen Kationen (K, Ca, Ba, Pb, usw.) und vorwiegend UO2(O,OH)5 pentagonalen Polyedern“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vandenbrandeit ebenfalls in die Klasse der Oxide, dort allerdings in die Abteilung der „Uran- und thoriumhaltige Oxide mit einer Kationenladung von 8+(AO4), auch hydratisiert“.


Bildung und Fundorte

Vandenbrandeit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von kupferhaltigen Uran-Lagerstätten und tritt dort vorwiegend in Paragenese mit Cuprosklodowskit und Kasolit, aber auch mit Chalkosin, Chalkopyrit, Curit, Goethit, Malachit, Sharpit, Sklodowskit, Uraninit und Uranophan auf.

Weltweit konnte Vandenbrandeit bisher an 10 Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden: Bei Lodève in Frankreich; bei St Just in Penwith (England); neben seiner Typlokalität Kalongwe noch bei Lubumbashi, Kambove, Shinkolobwe und Swambo in der Demokratischen Republik Kongo; sowie bei Nové Město na Moravě (Mähren) in Tschechien.[3]

Kristallstruktur

Vandenbrandeit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe $ P{\bar {1}} $ mit den Gitterparametern a = 7,855 Å; b = 5,449 Å; c = 6,089 Å; α = 91,44°; β = 101,90° und γ = 89,2°[4] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 560.

Weblinks

  • Commons: Vandenbrandeite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference
  • Mineralienatlas:Vandenbrandeit (Wiki)