Rabbittit

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Rabbittit
Chemische Formel

Ca3Mg3[(UO2)2|(OH)4|(CO3)6] · 18 H2O [1]

Mineralklasse Carbonate (und Verwandte)
5.ED.25 (8. Auflage: V/F.04) nach Strunz
16b.07.03.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin nicht definiert
Farbe Hellgrün, Grünlichgelb
Strichfarbe nicht definiert
Mohshärte 2,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 2,57 ; berechnet: 2,69
Glanz Seidenglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}
Habitus kleine, faserige, radialstrahlige Kristalle, Ausblühungen
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,502 ; nβ = 1,508 ; nγ = 1,525 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,023 [2] ; zweiachsig positiv
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in Wasser langsam auflösend
Radioaktivität sehr stark radioaktiv
Besondere Kennzeichen schwachgelbe Fluoreszenz unter UV-Licht

Rabbittit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Carbonate (und Verwandte)“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca3Mg3[(UO2)2|(OH)4|(CO3)6] · 18 H2O [1] und entwickelt meist kleine, faserige und radialstrahlige Kristalle von hellgrüner bis gelbgrüner Farbe.

Besondere Eigenschaften

Das Mineral ist durch seinen Urangehalt von bis zu 32 % als sehr stark radioaktiv eingestuft und weist eine spezifische Aktivität von etwa 57,362 kBq/g [3] auf (zum Vergleich: natürliches Kalium 31,2 Bq/g).

Unter kurzwelligem UV-Licht zeigt Rabbittit eine helle, cremegelbe Fluoreszenz, ähnlich der von neonfarbenen Textmarkern.

Rabbittit löst sich in Wasser langsam auf.

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Rabbittit 1952 in der „Lucky Strike Mine“ No. 2 Emery County/Utah in den USA von Mary E. Thompson, Alice D. Weeks, als sie die Mine zusammen mit anderen Geologen der United States Geological Survey (USGS) besichtigten. Zusammen mit Alexander M. Sherwood beschrieben die beiden das Mineral 1955 und benannten es nach dem amerikanischen Geologen und damaligen Leiter der USGS-Abteilung „Spurenelemente“ John Charles Rabbitt (1907-1957).

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Rabbittit zur Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Uranylcarbonate“, wo er zusammen mit Albrechtschraufit, Sharpit und Urancalcarit eine eigenständige Gruppe bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Rabbittit in die Klasse der „Carbonate und Nitrate“ (die Borate bilden hier eine eigene Klasse) und dort in die Abteilung der „Uranylcarbonate“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhältnis zwischen der Uranylverbindung [UO2]2+ und dem Carbonat-Anionen-Komplex [CO3]2-, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „UO2 : CO3 = 1 : 4“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 5.ED.25 bildet.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rabbittit wie die veraltete Strunz'sche Mineralsystematik in die gemeinsame Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung der „Carbonate - Hydroxyl oder Halogen“. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 16b.07.03 innerhalb der Unterabteilung „Carbonate - Hydroxyl oder Halogen“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Rabbittit wurde in Form krustiger Überzüge auf einem hochwertigen Erzpfeiler nahe dem Portal gefunden. Begleitminerale sind unter anderem Bieberit, Cobaltocalcit, Fourmarierit, Gips und natrium- und magnesiumhaltiger Zippeit.

Außer an seiner Typlokalität „Lucky Strike Mine“ bei San Rafael im Emery County wurde Rabbittit in Amerika noch in der „Hideout Mine“ in White Canyon im San Juan County (Utah) sowie in der „Elias Mine“ bei Jáchymov (Sankt Joachimsthal) in Tschechien gefunden.[2]

Kristallstruktur

Rabbattit kristallisiert monoklin in bisher nicht definierter Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 32,6 Å; b = 23,8 Å; c = 9,45 Å und β ~ 90° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 321.
  2. 2,0 2,1 2,2 Mindat - Rabbittite (englisch)
  3. Webmineral - Rabbattite (englisch)

Literatur

  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6

Weblinks

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