Potarit
Potarit | |
Potarit aus Kaietur Falls, Guyana | |
Chemische Formel |
PdHg |
Mineralklasse | Elemente - Metalle und intermetallische Verbindungen 1.AD.25 (8. Auflage: I/A.02) nach Strunz 01.02.04.04 nach Dana |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | 4/mmm |
Farbe | cremefarben bis weißlich-cremefarben |
Strichfarbe | metallisch |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 14,88 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | fehlt |
Habitus |
Potarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Metalle, Legierungen und intermetallischen Legierungen. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Formel PdHg und bildet cremefarbene bis silberweiße massive Körner und Nuggets von bis zu 1 cm Größe.
Etymologie und Geschichte
Potarit wurde erstmals 1924–1925 von J. B. Harrison gefunden und beschrieben. Weitere Untersuchungen und Vergleiche mit bekannten künstlichen Palladium-Quecksilber-Verbindungen, den sogenannten Amalgamen, fanden durch Spencer 1928, Cissarz 1930 und M. A. Peacock 1945 statt. Die Überlegung von Spencer, dass Potarit mit Allopalladium (heute Stibiopalladinit[1]) übereinstimmen könnte, wurden nicht bestätigt.
Benannt ist das Mineral nach dem Potaro-Fluss in Guyana, an dem die Typlokalität in der Nähe der Kaieteur-Fälle liegt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Potarit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit, Quecksilber, Schachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit eine eigene Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Tetraferroplatin, Tulameenit und Ferronickelplatin eine Untergruppe der metallischen Elemente mit Platinmetallen und -legierungen.[2]
Bildung und Fundorte
Potarit findet sich in ultramafitischen Gesteinen wie Dunit und Chromidit sowie Gebieten, in denen Gold und Diamanten zu finden sind. Es ist mit Platin, Palladium, Gold, Pentlandit, Chalcopyrit, Pyrrhotin und Millerit vergesellschaftet. Häufig enthält Potarit auch Kupfer.
Es sind insgesamt nur 17 Fundorte (Stand März 2010) des Potarits bekannt. Neben der Typlokalität zählen Pilbara in Australien, Curionópolis und Serro in Brasilien, Chaudière-Appalaches in Kanada, die Präfektur Tottori in Japan, Bleida in Marokko, die zu Neukaledonien gehörende Insel Ouen, Sibirien und der Uran in Russland, der Bushveld-Komplex in Südafrika, die schottische Insel Rum sowie Goodnews Bay, der Stillwater-Komplex und Goodsprings in den Vereinigten Staaten dazu.[3]
Kristallstruktur
Potarit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Raumgruppe P4/mmm, den Gitterparametern a=3,03 Å und c=3,70 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Potarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
- K. Terada and F.W. Cagle, Jr.: The crystal structure of potarite (PdHg) with some comments on allopalladium. in: American Mineralogist, 1960, 45, 1093–1097 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Potarit (Wiki)
- mindat.org - Potarite (engl.)