Eugenit
Eugenit | |
Ein mit Luanheit verwachsener Eugenit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Ag11Hg2 |
Mineralklasse | Elemente - Metalle und intermetallische Legierungen 1.AD.15 (8. Auflage: I/A.02) nach Strunz 01.01.08.05 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | 43m |
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.) | I43m (Raumgruppen-Nr. 217) |
Farbe | silberweiß |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Dichte (g/cm3) | 10,74 |
Glanz | metallisch |
Transparenz | opak |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus |
Eugenit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag11Hg2[1] und bildet bis zu 4 mm große Körner von silberweißer Farbe, in reflektiertem Licht mit einem leichten Gelbstich.
Etymologie und Geschichte
Eugenit wurde erstmals 1981 von H. Kucha in der Typlokalität, der Sieroszowice-Kupfermine in der Nähe von Polkowice in Polen gefunden. Es ist nach dem österreichischen Mineralogen Eugen Friedrich Stumpfl benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Eugenit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit, Potarit, Quecksilber, Schachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit und Schachnerit eine Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Bleiamalgam, Goldamalgam, Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit, Schachnerit und Weishanit eine Untergruppe (Silber-Amalgam-Legierungen) der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.[2]
Bildung und Fundorte
Eugenit bildet sich in Kupfer-Schwefel-Erzen geringer Konzentration in Schiefer oder Carbonatgestein. Es ist vergesellschaftet mit Chalkosin, Covellin, Tennantit, Hämatit, Calcit, Ankerit und Gips. Neben der Typlokalität sind weitere Funde aus Lubin in Polen, der Nähe von Copiapó in Chile, der Provinz Ouarzazate in Marokko, Sacha in Russland, Sala in Schweden und Bisbee im US-Bundesstaat Arizona bekannt.
Kristallstruktur
Eugenit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe I43m mit dem Gitterparameter a = 10,02 Å, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Eugenit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- H. Kucha: Eugenite, AgllHg2-A new mineral from Zechstein copper deposits in Poland. In: Mineral. Polonica, 1986, 17(2), S. 3-10. Abstract in: American Mineralogist, 1995, 80, S. 846 (engl., pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Eugenit
- Eugenite bei mindat.org (engl.)