Pirquitasit

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Pirquitasit
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Andere Namen
  • IMA 1980-091
Chemische Formel

Ag2ZnSnS4

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.15a (8. Auflage: II/C.06) nach Strunz
02.09.02.07 nach Dana
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin 42 oder 4
Farbe braun-grau
Strichfarbe
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 4,822 (berechnet)
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit fehlt
Habitus
Zwillingsbildung polysynthetisch

Pirquitasit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag2ZnSnS4 und bildet bis zu 0,5 mm große, unregelmäßig geformte Körner von braun-grauer Farbe, die mit anderen Mineralen verwachsen sind.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1982 von Z. Johan und P. Picot in der Pirquitas-Lagerstätte in der argentinischen Provinz Jujuy gefunden. Sie benannten es nach dem Fundort.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Pirquitasit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Barquillit, Briartit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Sakuraiit, Rhodostannit, Stannit, Toyohait und Velikit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Pirquitasit mt Černýit, Ferrokësterit, Hocartit, Idait, Kësterit, Kuramit, Mohit, Stannit, Stannoidit und Velikit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Stannit, Černýit, Briartit, Kuramit, Hocartit, Sakuraiit, Velikit, Kësterit, Ferrokësterit und Barquillit die Stannit-Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[1]

Modifikationen und Varietäten

Pirquitasit und Hocartit bilden eine Mineralserie, in der Zink gegen Eisen ausgetauscht wird.

Bildung und Fundorte

Pirquitasit bildet sich durch hydrothermale Mineralisation. Es ist vergesellschaftet mit Hocartit, Pyrit, Markasit, Wurtzit, Franckeit, Miargyrit, Aramayoit, Chalkostibit, Stannit, Kësterit, Rhodostannit und Kassiterit.

Neben der Typlokalität in Argentinien sind nur zwei weitere Fundorte, der Cerro Rico bei Potosí in Bolivien und die Toyoha-Mine bei Sapporo in Japan bekannt.

Kristallstruktur

Pirquitasit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I42m oder I4 mit den Gitterparametern a = 5,786 Å und c = 10,829 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Z. Johan, P. Picot: La pirquitasite, Ag2ZnSnS4, un nouveau membre du groupe de la stannite. In: Bull. Minéral. 1982, 105, S. 229–235 (Abstract in American Mineralogist, S. 1249).
  • Pirquitasit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

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